
Eine ganz besondere Einladung zum Jahresende hatte die Gemeinde Michelau für ihre Schulweghelfer bereit: Bürgermeister Jochen Weber hatte die ehrenamtlichen Helfer in die Kellerwirtschaft in Michelau zu einem gemeinsamen Essen und Gedankenaustausch geladen. Alle anwesende Helfer, insbesondere die Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter Liane May, Clarissa Sittig und Björn Härtel, weiterhin die Schulleiterin Cornelia Zauritz, den Chef der Polizeiinspektion Lichtenfels, Steffen Schorr sowie Alfons Hrubesch von der Kreisverkehrswacht begrüßte er auf das Herzlichste.
Stolz sei er auf die insgesamt 92 Schulweghelfer, sein Dank ging an die, wie er sie bezeichnete „Gelben Engel von Michelau“. Was sind nun die Beweggründe, die Menschen dazu bringen, sich als Schulweghelfer allmorgendlich an gefährlichen Straßenübergängen einzufinden und Kinder sicher über die Straße zu bringen?
Zeichen des Zusammenhalts
Es gehe nicht nur um die eigenen Kinder oder Enkel, hier sei auch der Zusammenhalt im Ort ein Faktor, dieses gegenseitige Helfen und füreinander Dasein sei ein Stück Kultur. Man habe letztendlich auch viel Freude an dem Dienst, wenn zum Beispiel ein Mädchen erzählt, dass es wieder einen Zahn verloren habe und diesen stolz dem Schulweghelfer zeigt.
Oder wenn die Kinder am Freitag laut und fröhlich ein schönes Wochenende wünschen. Alles in Allem ist man gern dabei und empfindet diesen ehrenamtlichen Dienst nicht als Last. Nach dem gemeinsamen Essen richtete Alfons Hrubesch als Ausbilder der Schulweghelfer einige Worte an die Gäste: Nachdem es im Jahre 1980 drei Todesfälle und 39 Verletzungen von Schülern im Straßenverkehr gegeben hatte, habe die Kreisverkehrswacht den Schulweghelferdienst ins Leben gerufen. So seien heute über 900 ehrenamtliche Helfer im Landkreis unterwegs, die jährlich über 30.000 Stunden gemeinnützige Arbeit leisteten.
Seitdem habe es im Landkreis keine schweren Unfälle mit Schulkindern mehr gegeben. Besonderes Lob hatte er für die Gemeinde Michelau, sind doch hier sage und schreibe 92 Schulweghelfer im Einsatz, davon 18 in Neuensee und elf in Schwürbitz. Es brauche immer und überall Menschen, die Werbung für die Sache machen und dann auch organisieren.
Hier hob er ganz besonders die Arbeit von Liane May aus Michelau hervor. Unermüdlich sorgt sie seit über 20 Jahren für Nachfolger im Dienst für den sicheren Schulweg, spricht bereits die Eltern der Kindergartenkinder darauf an. Mit Erfolg, wie man sieht. „Ich bin stolz auf euch alle“, rief er den Helfern zu, bevor er noch ein frohes Fest und allezeit sicheren Dienst wünschte.
Ein Präsent in Form von Blumenstöcken hatte er für die ausscheidenden Schulweghelfer Günter Ruckdeschel (fünf Jahre Dienst), Stefan Ehrsam (sechs Jahre), Anja Nemmert (19 Jahre), Hans Müller (21 Jahre), Katja Uhlmann (24 Jahre) und Wilfried Köhlerschmitt (17 Jahre) dabei.
Als Ansprechpartner der Polizeiinspektion Lichtenfels nahm der Dienststellenleiter Steffen Schorr das Wort: Als neuer Chef der Lichtenfelser Polizei stellte er sich vor. Er berichtete von einer Begebenheit in seiner Heimat Scheuerfeld, wo der letzte Helfer mit 70 Jahren ausschied und man trotz intensiver Suche und Bitten keine Nachfolger rekrutieren konnte. Respekt hätten hier die vielen Menschen in Michelau und den Ortsteilen verdient.
Es sei eben eine Aufgabe, die die Polizei nicht leisten könne. Mit Dank und besten Wünschen endete seine Ansprache. „Kommt alle immer wieder gut nach Hause“, rief er den Schulweghelfern aus Michelau, Schwürbitz und Neuensee zu.
Eine starke Truppe
Nochmals Dank sagte schließlich Bürgermeister Jochen Weber am Ende der Veranstaltung. Auch er sei sehr stolz auf diese gottlob so starke Truppe in Michelau und den Ortsteilen. Das Ehrenamt, so Weber, sei in einer Kommune das höchste Gut. Was nütze eine wunderbare, hochmoderne Schule wenn der
Schulweg dahin nicht sicher sei. Einen Appell richtete er an die Gemeinschaft, sich doch auch und immer wieder in dieses Ehrenamt einzubringen.
Schlagworte