MARKTGRAITZ

Eine „Allee des Lebens“ in Marktgraitz

Eine „Allee des Lebens“ in Marktgraitz
Familie Geßlein beim Pflanzen des Baumes von Töchterchen Sophie. Foto: Roland Dietz

Mit der „Allee des Lebens“ am Radweg am Ortseingang Rosenau entsteht in Marktgraitz etwas Besonderes. Hier soll für jedes neugeborene Kind der Gemeinde ein Baum gepflanzt werden. Die ersten haben die Eltern, die in den Jahren 2020 und 2021 ein Kind bekommen haben, nun in die Erde gesetzt.

Eine „Allee des Lebens“ in Marktgraitz
Bürgermeister Jochen Partheymüller stellt die „Allee des Lebens“ vor. Foto: Roland Dietz

Dass zur Geburt eines Kindes ein Baum gepflanzt wird ist ein Stück Brauchtum. Der Baum steht als Sinnbild des Lebens für Fruchtbarkeit, Gedeihen und Wachstum. Er wächst dann gemeinsam mit dem Kind heran. Meist haben in früheren Zeiten Paten sogar Obstbäume gepflanzt. Diese sollten idealerweise das erste Mal Früchte tragen, wenn der Nachwuchs eingeschult wurde. Zu der Aktion passt auch die alte Weisheit, dass ein Mensch in seinem Leben ein Haus bauen, Kinder zeugen und einen Baum pflanzen sollte.

Auch Schaulustige kommen am Wochenende zur Pflanzaktion

Die Mitarbeiter des Bauhofs hatten für die „Allee des Lebens“ hervorragende Vorarbeit geleistet. So waren 16 Pflanzlöcher ausgehoben worden. Da es sich um schon etwas größere Bäumchen handelt, wurden diese eingestellt und mit einer Holzhalterung befestigt. Am vergangenen Wochenende, bei herrlichem Herbstwetter, lud die Gemeinde Marktgraitz nun die 16 Kinder, die zwischen 1. Januar 2020 und 31. Dezember 2021 geboren wurden, mit ihren Eltern zur Pflanzung ein.

Eine „Allee des Lebens“ in Marktgraitz
Pauli will natürlich beim Pflanzen des Baumes seiner Schwester Anni dabei sein und helfen. Foto: Roland Dietz

Die Baumstellen waren mit kleinen Namensschildern versehen, so dass alle schnell „ihren“ Baum gefunden hatten. Wie gut die Aktion in Marktgraitz ankommt, zeigt die Tatsache, dass neben den jungen Familien und den Gemeinderäten auch einige Schaulustige gekommen waren.

Bäume bereichern das Leben – Kinder auch

Bürgermeister Jochen Partheymüller zog in seiner Begrüßung eine Parallele zwischen Bäume und Kindern: Beide wachsen und werden groß. Doch nicht nur an die Geburt von Kindern sollten die Bäume erinnern. Jeder gepflanzte Baum verbessere auch das Klima. So bereichern sie das Leben, wie es auch die Kinder tun. Er bat nun, die Wurzeln der Bäume, die gesetzt, gedüngt und fixiert wurden, mit Boden zu bedecken und anzugießen.

Die Kosten der Aktion übernimmt die Gemeinde. Partheymüller kündigte an, dass 2023 die Bäume für die in diesem Jahr geborenen Kinder gepflanzt werden. Bei etwa acht Geburten im Jahr in Marktgraitz würden bald auf beiden Seiten des Radweges Bäume stehen.

Der Glauben braucht wie ein Baum einen guten Boden zum Wurzeln

Pastoralreferentin Birgit Janson erklärte, dass ein Baum guten Boden benötigt, damit er wurzeln kann. Hier sei es ähnlich wie im christlichen Glauben, der ebenfalls ab der Geburt auf einem starken Fundament in der Familie wurzeln sollte. Gemeinsam mit dem Bürgermeister segnete sie die Bäume.

Eine „Allee des Lebens“ in Marktgraitz
„Wenn der Vater mit dem Sohne“: Eifrig wird gepflanzt. Foto: Roland Dietz

Und dann schritten die Väter und einige Mütter zur Tat. Auch Geschwisterkinder hatten Schaufeln mitgebracht, um bei diesem Unterfangen zu helfen. Die gepflanzten Vogelbeerbäume stammen aus der Baumschule Karl Schlegel vom Bodensee. Diese Bäume sind eine Pflanzenart aus der Gattung der Mehlbeeren. In Deutschland wurde die Vogelbeere im Jahr 1997 zum Baum des Jahres gekürt.

 

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