
Zur Ruhe kommen kann man bei einem Spaziergang um Marktgraitz auch im Winter. Ob vom „Gratzer Berglein“ mit seinem Kreuz und einem weiten Blick auf Marktgraitz, an der 300 Jahr alten Marktgraitzer Kappl oder auf den Wanderwegen an Steinach und Rodach – alles wirkt im Moment wegen der Witterung sehr ruhig und beschaulich. Das gilt auch für die kleine Waldmarienkapelle, zu der man auf dem Weg vom Sportgelände in Richtung Wald kommt.
Sie ist noch nicht so alt wie die „Kappl.“ Vor etwa fünf Jahren haben die Brüder Siegfried und Georg Bülling die Andachtsstätte errichtet. Eine wunderschöne Mariendarstellung für das Inneren hat Malermeister Georg Partheymüller beigesteuert. Wie es genau zu der Idee kam, kann Georg Bülling nicht mehr sagen, aber bei der Segnung stellte der damalige Pfarrer Michael Schüpferling fest, dass es selten sei, dass zwei evangelische Mitchristen eine Marienkapelle bauen.
Seit dieser Zeit finden regelmäßig Andachten an der Kapelle statt. Sie wird von Bülling und seinen Freunden, den „Waldkapellendienern“, gepflegt und gilt inzwischen als beachtenswertes Kleinod. Zur Weihnachtszeit haben sie sich in diesem Jahr etwas Besonderes ausgedacht.
„Wir wollten etwas machen gegenüber dem ganzen Rummel und Kommerz“, berichtet Georg Bülling. So haben sie einen Christbaum aufgestellt, der Erinnerung an und Widmung für liebe Menschen sein soll. So kann jeder dort zur Erinnerung an einen ihm lieben Menschen eine Christbaumkugel aufhängen, und so helfen, den Baum zu schmücken. „Es wäre schön, wenn der Baum zu Weihnachten so in einer schönen Pracht erstrahlt“, sagt Georg Bülling. Die ersten Spaziergänger haben dieses schöne Angebot schon wahrgenommen.
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