KÜPS

Die Küpser SPD lehnt den Haushalt ab

Der Haushalt der Marktgemeinde Küps für 2022 ist ein 212-Seiten starkes Werk. Er umfasst im Verwaltungshaushalt 17,776 Millionen Euro (Steigerung um 6,1 Prozent) und im Vermögenshaushalt 16,525 Millionen Euro (Steigerung um zwei Prozent). Erfreulich sind Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer und im Bereich der Gebühren sowie bei den Schlüsselzuweisungen und Personalkostenzuschüssen für die Kitas. Mit 3,567 Millionen Euro ist die Kreisumlage extrem gestiegen. Insgesamt ergibt sich eine Zuführung an den Vermögenshaushalt von 2,376 Millionen Euro.

„Miteinander haben wir viele Dinge auf den Weg gebracht“, erklärte Bürgermeister Bernd Rebhan. „Es ist ein umfassendes und starkes Maßnahmenpaket.“ Vieles wäre ohne Zuschüsse der Fördergeber nicht möglich. Vor allem werden Förderungen für das Wasserleitungsnetz genutzt. Erstmals in seiner Amtszeit müssen zusätzliche Schulden aufgenommen werden.

Zu Jahresbeginn 2017 hatte Küps 12,7 Millionen Euro Schulden, zum Jahresbeginn 2022 12,3 Millionen. Jetzt muss der Neubau der Grundschule mit Sport- und Kulturhalle finanziert werden. Aufträge von vier Millionen Euro sind vergeben. Im Herbst wird Richtfest gefeiert. Insgesamt ist das ein Kraftakt für die Marktgemeinde.

Zudem laufen die Dorferneuerungen in Theisenort und Burkersdorf, es kommen Au und Oberlangenstadt. Erstmals wird in Küps im Herbst eine Kita eröffnet. Eine Fotovoltaikanlage auf der Schule wird überlegt. „Die Früchte unserer Arbeit hier im Gremium wird zunehmend sichtbar“, freute sich der Rathauschef.

Der SPD sind die Ausgaben zu hoch

„Die Zahlen die wir hier bewegen sind enorm“, betonte Ursula Eberle-Berlips (CSU). Der Markt Küps packe auch in bewegten Zeiten an. „Die Haushaltslage muss als angespannt betrachtet werden“, warnte Ralf Pohl (SPD). Es müsse mehr getan werden für Entwicklung von Wirtschaft und Tourismus. Die vorgesehene Verschuldung bis 2025 hält er für nicht tragfähig. „Wir müssen uns lösen von einer zu starken Zuschussorientierung. Auch Folgekosten müssen berücksichtigt werden.“ Er und die SPD-Marktgemeinderäte lehnten den Finanzplan bis 2025 ab.

„Wir müssen versuchen, bei Einzelbeschlüssen genau zu schauen, wie notwendig das Ganze ist“, mahnte auch Nikolai Hiesl (FW). Pflichtaufgaben müssen erfolgen, anderes kann vielleicht zurückgestellt werden. „Ich bin gerne offen für Einsparungen“, betonte Rebhan.

Das Fassadenbaumanagement wird im Sanierungsgebiet des Marktes Küps hervorragend angenommen. „Wir haben über 50 Anfragen, was wirklich viel ist“, informierte Gunter Schramm (Stadtumbaumanagement Büro Planwerk). 16 Projektberatungen wurden durchgeführt, für acht gibt es Termine, berichtete seine Kollegin Nicola Völkel. Aktuelle Schwierigkeit ist, Handwerker zu finden, welche die Maßnahmen umsetzen. Für Herbst soll eine Verkehrszählung und Befragung stattfinden. Ein Aktionstag zur Vermarktung der Schlösser „Küps aufgeschlossen“ für kommendes Jahr ist angedacht. Für Herbst ist auch eine Vortragsreihe wie „Wohnen im Alter“ oder „Energetisch sanieren“ vorgesehen.

Keine Gefahr bei Hochwasser

Der Markt Küps billigt den vom Büro ausgearbeiteten Planentwurf mit Planänderungen zum Bebauungs- und Grünordnungsplan „Bahnhofsviertel“ und Änderung des Bebauungsplans „Industrie“. Es folgt wohl ab 18. Juli eine weitere öffentliche Auslegung. Ziel ist im Herbst die Satzung erlassen zu können. Nach zahlreichen Eingaben bei der ersten Auslegung wurden alle vom Marktgemeinderat besprochen und entsprechende Beschlüsse gefasst. Michael Dworschak vom Büro BFS hatte alles aufbereitet. Intensiv hatte er mit Matthias Köhler zusammengearbeitet, der umfassende Berechnungen zum Hochwasserschutz durchführte. Der Bereich liegt nicht im abflusswirksamen Bereich der Rodach, sondern im Rückstaubereich. Bei Hundertjährigem Hochwasser HQ 100 steige das Wasser nur wenige Zentimeter und auch ein größtes mögliches Hochwasser wird hier nicht lebensgefährlich.

Zugestimmt wurde dem Durchführungsbeschluss für den „RaiBa Bürgersolarpark Löhlein“. Besprochen wurden die Ergebnisse der zweiten Auslegung des dazu gehörenden Bebauungsplans mit Norbert Köhler (IVS). Nachdem keine problematischen Eingaben eingegangen sind wurden die anderen Anregungen behandelt und der Satzungsbeschluss konnte gefasst werden.

So geht es beim Sanierungsgebiet weiter

Erst einmal soll im Sanierungsgebiet Mühlberg genau erkundet werden, welche Maßnahmen erforderlich werden. Dafür wurde beim Büro SRP eine hydraulische Überprüfung für 5890 Euro beschlossen. Insgesamt beabsichtigt der Markt Küps, die alte Gusswasserleitung im Bereich des Mühlbergs in Schmölz zu erneuern. Das Büro SRP ermittelte Kosten von 326 000 Euro, dazu kommen Nebenkosten etwa für Ingenieurleistungen, Baugrundgutachten mit 49 000 Euro. Die Fahrbahn ist in einem schlechten Zustand und sollte erneuert werden. Die Kosten werden auf 415 000 Euro und 62 000 Euro an Nebenkosten geschätzt. Üblicherweise wird auch die Straßenbeleuchtung erneuert und Leerrohre für schnelles Internet verlegt. Die Gesamtsumme liegen wohl bei 965 000 Euro.

Bekanntgabe der Beschlüsse der letzten nichtöffentlichen Sitzung: Die Zimmereiarbeiten beim Ersatzneubau der Grundschule Küps mit Sportturnhalle und Versammlungsstätte wurden für 780.059 Euro an Holzbau Pfeiffer, Rempendorf, vergeben. Die Gerüstarbeiten wurden für 123.229 Euro an Koch Gerüstbau Coburg vergeben.

Das Ingenieurbüro IVS wurde mit der Erstellung eines Bebauungsplanes für die Bereiche „Am Berg“ in Schmölz ind „südlich der Ringstraße“ in Küps für 14.000 Euro beauftragt. Zugestimmt wurde einer Sondernutzung für die Verlegung von Stromleitungen für den Solarpark Löhlein/Emmersheim zum Umspannwerk in Neuses.

Zu einer Maßnahme zur Verbesserung der Sicherheit im Kindergarten Theisenort wird ein Zuschuss von 595 Euro bewilligt. Die Verwaltung wurde beauftragt, die Leistungen zum Ausbau der Krebsbachstraße in Theisenort an die Firma Schindhelm, Sonneberg, zu vergeben. Zur Reparatur der Schmölzer Turmuhr wird ein Zuschuss von 520 Euro bewilligt.

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