BURKERSDORF

Burkersdorf: Mehrere Hektar Wald in Flammen

Die Rauchwolken sind weithin sichtbar. Foto: Rainer Glissnik

Ein Waldbrand an der Kreisstraße zwischen Burkersdorf und Emmersheim in der Nähe von Küps genau an der Landkreisgrenze zu Lichtenfels entwickelte sich am Dienstag ab 15 Uhr zu einem Ereignis, dass die Hilfskräfte aus den Kreisen Kronach, Lichtenfels, Kulmbach und Coburg erheblich forderte. Weil sich die Flammen zunächst nicht stoppen ließen, löste der Landrat Klaus Löffler kurze Zeit später den Katastrophenfall aus.

Der Kampf gegen die Flammen ist langwierig. Foto: Rainer Glissnik

Kurz nach 15 Uhr ging bei der integrierten Leitstelle die Alarmierung über den Waldbrand ein. „Wir sind bereits um 15.10 Uhr erstalarmiert worden“, sagt der Lichtenfelser Kreisbrandrat Timm Vogler im Gespräch mit deser Redaktion. „Zunächst waren es die Feuerwehren Burgkunstadt und die umliegenden Feuerwehren wie Kirchlein, Gärtenroth und Burkersdorf.“

Auch Kreisbrandmeister Michael Kannengießer war alarmiert. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte sahen sich diese mit einem offenen Feuer konfrontiert, das sich aufgrund des Windes großflächig auszubreiten drohte.

„Es war relativ schnell ersichtlich, dass unsere Unterstützung benötigt wird.“
Timm Vogler, Kreisbrandrat

„Es war relativ schnell ersichtlich, dass unsere Unterstützung benötigt wird“, so Vogler. „Also haben wir sukzessive nachalarmiert.“ Und die zuständige Katastrophenschutzbehörde informiert. Landrat Klaus Löffler rief daraufhin den Katastrophenfall aus. Insgesamt rund 300 Einsatzkräfte aus den verschiedensten Bereichen – darunter THW, Bergwacht sowie Polizei – waren im Einsatz, darunter alleine etwa 200 Feuerwehrkräfte aus den Landkreisen Kronach, Kulmbach, Lichtenfels und Coburg. „Alleine wir aus dem Landkreis Lichtenfels waren mit 60 bis 70 Kräften vor Ort“, so Timm Vogler. „Wir holten die Feuerwehren Altenkunstadt und Weismain dazu. In Weismain ist ja seitens des Landkreises eine Waldbrandausrüstung stationiert.“

Auch im Mainecker Baggersee wird Wasser geholt. Foto: Gunther Czepera

Außerdem hat Weismain mit Christian Kunstmann einen ausgewiesenen Experten für Vegetationsbrände. „Es ist super, wenn man einen Spezialisten wie ihn hat, der auch andere Kräfte ausbildet und einen riesigen Fundus an Wissen besitzt“, lobt ihn der Lichtenfelser Kreisbrandrat.

Michelau und Bad Staffelstein: Großtanklöschfahrzeuge rücken aus

Ein Atemschutzgeräteträger macht sich bereit für den Einsatz. Foto: Rainer Glissnik

Ebenfalls in den Nachbarlandkreis gerufen wurden die Großtanklöschfahrzeuge aus Michelau und Bad Staffelstein. „Abends dann, gegen 19 Uhr, wurden Marktzeuln und Schwürbitz mit ihren wasserführenden Fahrzeugen gerufen, um Einsatzkräfte nach dem sehr kräftezehrenden Einsatz nach und nach abzulösen“, so Vogler. „Es war ein harter Einsatz, aber es hat super funktioniert, wie immer. Und ich denke, die Kronacher waren sehr froh über unsere Hilfe.“ Der Kreis Kronach verfügt, anders wie der Kreis Lichtenfels, nur über zwei derartige Großtanklöschfahrzeuge. Deshalb wurden auch große Tanker aus Kulmbach alarmiert. Übrigens waren auch Feuerwehren mit Tragkraftspritzenanhängern im Einsatz.

Unermüdlich für Nachschub an Wasser gesorgt

„Es zeigt sich, wie ungemein wichtig Tanklöschfahrzeuge sind“, erklärte der Küpser Bürgermeister Bernd Rebhan, er selbst am Brandort war. Etliche Marktgemeinderäte waren aktiv im Löscheinsatz. Von ganz großer Bedeutung war der beherzte Einsatz vieler Landwirte, die mit ihren wassergefüllten Güllefässern unermüdlich für Wassernachschub sorgten. Einige pflügten die dürren Wiesen am Waldrand um, damit die Flammen sich nicht über den Waldbereich hinaus ausbreiten konnten. Laut Bürgermeister Bernd Rebhan waren auch Hubschrauber aus Bayreuth und Roth mit im Löscheinsatz.

Zahlreiche Feuerwehren aus der Region sind alarmiert. Foto: Rainer Glissnik

Kurz nach 19 Uhr habe es kein offenes Feuer mehr gegeben, so das Landratsamt, dafür aber noch zahlreiche Glutnester, die per Hubschrauber aus der Luft bekämpft wurden. Unter anderem wurde auch Wasser aus dem Mainecker Baggersee geholt. „Nur gemeinsam können derartige Ereignisse gemeistert werden“, betonte Landrat Klaus Löffler.

Die Ursache des Vegetationsbrands ist derzeit noch unklar

Vor allem wasserführende Fahrzeuge werden benöitgt. Foto: Rainer Glissnik

Auch während der Nacht waren Einsatzkräfte vor Ort und wachten darüber, dass der Wind das Feuer nicht neu entfachte. Das Feuer war aus bislang ungeklärter Ursache zwischen den Küpser Gemeindeteilen Burkersdorf und Emmersheim entlang der Kreisstraße 22 ausgebrochen. Personen sind laut Polizei nicht verletzt worden. „Am Mittwoch um 8.15 Uhr wurden die Burgkunstadter erneut mit ihrem HLF 20 alarmiert. Explizit wurde die Wärmebildkamera angefordert“, sagt Kreisbrandrat Timm Vogler. Er hat nachgemessen anhand der Luftaufnahme: „Es waren zwei Hektar Wald, die gebrannt haben.“

Der Wald steht in Flammen. Foto: Rainer Glissnik

Eindrucksvoll war für Außenstehende, wie so viele Menschen verschiedenster Hilfsorganisationen und Landkreise alle Kraft mobilisierten, um einen noch größeren Schaden zu verhindern. Professionalität und hervorragende Zusammenarbeit machten es in einer gemeinsamen Kraftanstrengung möglich, dem Feuer Einhalt zu gebieten.

 

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