LETTENREUTH

Bürgerversammlung in Lettenreuth

Bürgerversammlung in Lettenreuth
Trotz „Zone 30“ wird zu schnell gefahren und die Gehsteige fehlen, finden die Anwohner. Die Berggasse in Lettenreuth. Foto: Heinz Fischer

In der letzten Runde der Bürgerversammlungen der Großgemeinde Michelau lud der Bürgermeister Jochen Weber in seinen Heimatort Lettenreuth ein. Etwa 40 Lettenreuther und Oberreuther Bürgerinnen und Bürger konnte er im Kulturhaus begrüßen. Dank ging an die Mannschaft des Tischtennisvereins für die Bewirtung.

Zunächst gab es von Weber einiges zu Statistik, Projekten und Ereignissen zu berichten. 515 Einwohner zähle Neuensee zum 31. Oktober, seit dem vergangenen Jahr gab es eine Geburt und vier Sterbefälle. Die Erschließung des Baugebietes „Lettenreuth West“ sei noch im Gange, inklusive der Bebauungsplanänderung.

Druckerhöhungsanlage

Für die Wasserversorgung sei eine Druckerhöhungsanlage geplant, da in Lettenreuth das Wasser teilweise nur mit einem Druck von 1,7 bar fließt. 3,5 bis 4,0 bar sollen erreicht werden, die Arbeiten würden ab April 2024 beginnen. Weiter konnte er berichten, dass das Regenrückhaltebecken gereinigt und der Retentionsraum wiederhergestellt wurde. Als Retentionsraum bezeichnet man eine Fläche, die bei Hochwasser eines Gewässers überflutet wird und so ein zu starkes Ansteigen des Wassers verhindert. Eine Sirene für den Katastrophenschutz wurde in Oberreuth installiert.

Bürgerversammlung in Lettenreuth
Gut 40 Besucherinnen und Besucher hatten sich zur Bürgerversammlung im Kulturhaus eingefunden. Foto: Heinz Fischer

Im Anschluss an seine Ausführungen zeigte der Bürgermeister noch eine Bild-Präsentation mit den wichtigen oder auch spektakulären Ereignissen des abgelaufenen Jahres in Michelau und den Ortsteilen. Besonders die Bilder vom Flächenbrand im Sommer riefen schlimme Erinnerungen wach. Man sei damals knapp an einer Katastrophe vorbeigeschlittert, so Weber.

Dann gab es Raum für die Diskussion. Den Reigen der Anfragen eröffnete Achim Göhring. Er monierte, wie auch die Bürger in den anderen Ortsteilen, fehlende Beutel in den Hundetoiletten und, dass die Hundehalter die Anleinpflicht wenig beachteten.

Auch bezweifelte er, dass die Abwasserkanäle im Neubaugebiet ausreichend dimensioniert sind. Hier konnte der Bürgermeister die Zweifel zerstreuen, er versicherte, dass sie groß genug angelegt seien, auch für „Lettenreuth West“. Ob die Abflusskanäle und Entlastungsklappen auch regelmäßig geprüft würden, fragte Göhring noch nach. Auch dies bestätigte Jochen Weber. Elfi Löffler bemängelte die Pflege der Randstreifen in der Berggasse, hier wird ihrer Meinung nach zu selten gemäht. Weber erklärte, diese Streifen seien als Ausgleichsflächen für die Versiegelungen im Baugebiet angelegt. Im Sinne der Aktion „Rettet die Bienen“ werde hier nur zweimal im Jahr gemäht, um den Insekten Lebensraum zu schaffen. Weiter fand sie, dass in der Berggasse, einer ausgewiesenen Zone 30, zu schnell gefahren werde. Eine Gefahr für die Kinder, die in der Straße wohnten. Hier müsse man, so Weber, einen Appell an die Anwohner richten, auch könnten Tempomessgeräte aufgestellt werden, die man später auswerten könne. Ansonsten habe die Gemeinde hier wenig Einfluss.

Bürgerversammlung in Lettenreuth
Erinnerungen wurden wach an den Flächenbrand im Sommer, der den Ort bedrohte. Foto: Heinz Fischer

Sigrid Hertel, ebenfalls Anwohnerin der Berggasse, fragte nach, warum es in Teilen der Straße keine Gehsteige gäbe. Hier verwies der Bürgermeister auf den Bebauungsplan, der im unteren Bereich der Straße keine Gehsteige vorsah. Hertel regte außerdem an, im Bereich des Regenauffangbeckens einen Zaun zu installieren, da hier oft Kinder spielten. Dies wolle man prüfen.

Weber will selbst mähen

Auch Frank Karl aus Oberreuth kritisierte die mangelhaften Mäharbeiten, dieses Mal am Ortseingang Oberreuth. Hier hatte man, so Weber, Probleme mit der beauftragen Firma. Personalmangel im Bauhof habe ein Übriges getan. Weber versprach, notfalls mit seinen eigenen Geräten höchstpersönlich die Mäharbeiten in nächster Zeit zu übernehmen. Ralf Lindner fragte nach, wann denn die Arbeiten der Deutschen Glasfaser weitergeführt würden, er sehe zurzeit keinerlei Aktivitäten mehr. Der Bürgermeister erklärte, dass hier noch Restarbeiten anstünden, dann gehe man in die Winterpause. Weiter kam zur Sprache: die vorgenommene Renaturierung des Nonnenbaches. Man fragte, warum hier nicht öfter der Wildwuchs bereinigt werde. Das, so Weber, seien die Vorgaben der Naturschutzbehörde und der Planer der Renaturierung, man habe hier seitens der Gemeinde keinen Einfluss.

 

Schlagworte