
Im Rahmen der Berichterstattung zur Kommunalwahl am 15. März stellt diese Redaktion den Bürgermeisterkandidaten Christian Zorn (CSU), Stephan Arndt (SPD) und Jürgen Gäbelein (UBR) sechs Fragen, mit welchen Lösungen sie in den kommenden sechs Jahren die Gemeinde gestalten wollen. Im dritten Teil beantworten die drei Bewerber um die Nachfolge des scheidenden Ratshauschefs Christian Mrosek folgende Fragen:
• 1. Drei große Bauwerke sind in die Jahre gekommen und müssen saniert werden: Turnhalle (Kostenschätzung: 2,2 Millionen Euro), Freibad (1,7 Millionen) und Mittelschule. Wie setzen sie die Priorität (Dringlichkeitsliste) und welche Lösungen (Finanzierung etc.) stellen Sie sich vor?
• 2. „Wie kann die Gemeinde durch den Neubau der B 173 profitieren?“
Christian Zorn (CSU)
• Zu 1: „Als erstes Projekt wird sich der neue Gemeinderat mit der Generalsanierung und eventuellen Erweiterung der Schulturnhalle beschäftigen. Dieses Projekt befindet sich schon lange in der Planung, eine Machbarkeitsstudie hierzu wurde in der Januar-Sitzung des Gemeinderates vorgestellt. Dann folgt die Sanierung des Schwimmbades, auch hierzu liegen erste Untersuchungen eines Architekturbüros vor. Eine weitere Meinung dazu erwarten wir in der März-Sitzung. Die Sanierung der Mittelschule steht als drittes Projekt an, wobei ich dieses noch mit etwas zeitlichem Abstand sehe. Wir müssen uns aber dennoch heute damit beschäftigen, um diese Konzeption bei den Planungen zur Neugestaltung der Turnhalle mitberücksichtigen zu können.
Die größte Herausforderung wird die Finanzierung der Projekte sein. Dafür müssen wir versuchen, die bestmögliche Förderung zu erhalten. Ich befinde mich bereits im Austausch mit unseren Abgeordneten und wir hatten unseren Staatsminister Dr. Hans Reichhart zu Gast. Mit Landtagsabgeordnetem Jürgen Baumgärtner habe ich zudem einen guten Ansprechpartner mit direktem Draht ins Ministerium. Er hat mir seine Unterstützung zugesagt.“
• Zu 2: „Generell ist festzustellen, dass überall wo solche großen Straßenbauprojekte stattgefunden haben, sich auch im Nachgang sehr viel Positives im Bereich Gewerbe- und Einzelhandel entwickelt hat. Aktuell haben wir in Redwitz durch die Bundesstraße, die Rodach, die Bahngleise und zig Stromtrassen kaum Platz zur Entfaltung und Entwicklung. Ich verspreche mir durch den Ausbau der B 173 neu hier viele neue Chancen. Flächen, die bisher auf Grund von Abstandsregelungen zur Bundesstraße nicht bebaut werden konnten, sind dann bebaubar. Redwitz liegt am Ende der Ausbaustrecke und hat zukünftig einen direkten ,Autobahnanschluss‘. Das erhöht die Attraktivität als Gewerbestandort deutlich und weckt folglich das Interesse von potenziellen Investoren. Aber auch unsere bestehenden Unternehmen und vor allem unsere Bürger sollen vom Neubau profitieren. Da sich der Bau noch einige Jahre hinziehen wird, heißt dies aber trotzdem, bereits heute wachsam zu sein. Wir müssen uns frühzeitig mit den Chancen auseinandersetzen und auch hierbei zusammen mit allen Beteiligten mögliche Ideen entwickeln. Das wäre beispielsweise ein typisches Thema für den geplanten Zukunftsausschuss.“
Jürgen Gäbelein (UBR):
• Zu 1: „Als direkter Nachbar hängt mein Herz am Freibad, mit dem ich quasi aufgewachsen bin. Als ehemaliger Vorsitzender des Turnvereins hängt mein Herz an der Turnhalle. Die Sportausbildung in Schule und Vereinen soll auch in Zukunft gute Bedingungen vorfinden. Und natürlich hängt mein Herz auch daran, unseren Schulstandort, speziell die Mittelschule zu erhalten. Deshalb möchte ich bewusst keine persönliche Priorisierung vornehmen. Gerade bei diesen drei großen Herausforderungen ist es mir besonders wichtig, dass wir im Gemeinderat sachlich beraten. Wir brauchen einvernehmliche Lösungen, hinter denen wir gemeinsam stehen. Eine Kampfabstimmung, wie sie im Moment bei der Turnhalle vorliegt, ist für mich nicht die Basis für eine zukunftsfähige Lösung. Ohne maßgebliche Zuschüsse werden die drei Projekte nicht zu stemmen sein. Zur Auslotung der Priorität und zur Aufstellung schlüssiger Finanzierungskonzepte müssen alle Fraktionen an einem Strang ziehen und die bestmögliche Förderkulisse zusammen tragen.“
• Zu 2: „Der Ausbau der B 173 ist eine große Chance für Redwitz. Wir müssen aber auch aktiv werden, wenn wir davon profitieren wollen, denn bis zur Fertigstellung haben wir ,nur‘ noch sechs Jahre Zeit. Noch während der Bauzeit soll die Fortführung bis Küps geplant werden. Dann wird auch feststehen, wo Redwitz eine Anbindung erhält. Daran müssen wir mitwirken und das Beste für unsere Gemeinde herausholen.
Redwitz kann eine Drehscheibe zwischen Kulmbach, Coburg, Kronach und Lichtenfels werden. Es gibt die Chance auf Ansiedlung von Gewerbe und Einkaufsmöglichkeiten, ähnlich den Entwicklungen in Ebersdorf oder Breitengüßbach. Auch die Einrichtung eines Pendlerparkplatzes ist anzustreben.
Durch den Ausbau rückt unser Landkreis näher zusammen. Der Gottesgarten am Obermain oder auch Bamberg sind viel schneller erreichbar und auch umgekehrt. Das ist wichtig, um parallel zur Gewerbeansiedlung auch Arbeitskräfte für Redwitz zu begeistern, als Wohngemeinde attraktiv zu sein und auch vom Tourismus zu profitieren.“
Stephan Arndt (SPD)
• Zu 1: „Die Redwitzer Turnhalle ist schon seit Jahren kein Aushängeschild mehr. Der alte Gemeinderat hat ja noch beschlossen, die Turnhalle für 2,2 Millionen zu sanieren. Der Neubau einer Zweifachturnhalle würde für die Gemeinde allerdings einen erheblichen Mehrwert bedeuten. In so einer Halle könnten dann zum Beispiel auch Sportturniere stattfinden. Vorbehaltlich der Finanzierbarkeit würde ich nochmals darüber nachdenken, ob nicht der Neubau einer Halle die sinnvollere Lösung wäre. Aufgrund der Schäden im Freibad besteht auch hier Handlungsbedarf. Der alte Gemeinderat hat ja bereits Sanierungsgutachten in Auftrag gegeben. Es gilt jetzt wachsam zu sein, wie sich die Zuschusslage in naher Zukunft verhält. Mittelfristig ist die Sanierung unserer Mittelschule notwendig. In den letzten Jahren wurde bereits der Brandschutz verbessert und die Schule barrierefrei umgebaut. Da wir alle nicht wissen, wie sich die Konjunktur und somit die Gewerbesteuereinnahmen entwickeln werden, ist es notwendig, vorbereitete Sanierungspläne in der Schublade zu haben, um gegebenenfalls schnell reagieren zu können.“
• Zu 2: „Eine alte Forderung der SPD ist die B 173 gleich in einen Zug bis Oberlangenstadt auszubauen. Redwitz hätte dadurch Planungssicherheit, wie eine kreuzungsfreie Überfahrt nach Obristfeld gestaltet wird. Weiterhin wäre klar, wie Unterlangenstadt und das Gewerbegebiet Ost angebunden wird. Da es leider so ist, dass sich neue Einkaufsmöglichkeiten nur entlang einer Verkehrsachse ansiedeln, müssen wir die neue Situation nutzen, um neue Einkaufsmöglichkeiten zu schaffen. Wie bereits beantwortet, ist natürlich der Ausbau der B 173 ein wichtiges Kriterium, die Wirtschaftskraft zu erhöhen, um mehr Unternehmen anzusiedeln. Die B 173 soll aber auch zum VG-Partner Marktgraitz und als äußerst wichtige Anbindung im Dreilandkreiseck Lichtenfels-Kronach zur Verwaltungsgemeinschaft Mitwitz-Schneckenlohe, Weidhausen und Sonnefeld dienen.“
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