MICHELAU

Besuch aus Afrika in Michelau im Storchennest

Besuch aus Afrika in Michelau
Ein Nilganspaar (links der Ganter, rechts die Gans) haben den Storchenhorst in der Michelauer Lahmstraße für sich entdeckt. Ob die „Hausbesetzer“ damit erfolgreich sind bleibt abzuwarten. Foto: Klaus Gagel

„Die Störche sind da!“ Ungewöhnlich früh machte die Nachricht am Wochenende unter den Anwohnern in der Lahmstraße die Runde. Doch die vermeintlichen Frühheimkehrer aus dem Süden entpuppten sich beim genaueren Hinsehen als „Hausbesetzer“. Ein Nilganspaar zeigte offensichtlich gesteigertes Interesse am großen Storchenhorst in luftiger Höhe.

Hausbesetzer im Tierreich sind nichts Ungewöhnliches. Vor allem bei Höhlenbrütern kommt es immer wieder vor, dass eine robustere Art die angestammten Bewohner verdrängt. Doch Nilgänse im Storchenhorst, da horcht selbst der Biologe auf. Wie der Name verrät ist die Nilgans afrikanischen Ursprungs. In den letzten Jahrzehnten breitet sich die Nilgans, ausgehend von Gefangenschaftsflüchtlingen in Mitteleuropa aus. Hinsichtlich ihres Nistplatzes sind Nilgänse wenig anspruchsvoll. Die Nester werden im Röhricht oder auch zwischen Felsgestein errichtet, manchmal auch in Höhen von 20 Metern über dem Erdboden. In Europa brütende Nilgänse nehmen auch Greifvogelhorste und Krähennester als Nistplatz an.

Sobald die rechtmäßigen Besitzer des Storchen Horsts in der Lahmstraße aus dem Süden zurück sind, dürfte es allerdings mit dem Glück der „Hausbesetzer“ schnell zu Ende sein.

Einen angestammten Nistplatz aufzugeben, kommt für ein Storchenpaar nur nach einem heftigen Kampf mit Artgenossen in Frage. Aber schon gar nicht wegen zweier Nilgänse.

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