VIERZEHNHEILIGEN

Vierzehnheiligen: Partyfässer werden zum Spendenhit

Vierzehnheiligen: Partyfässer werden zum Spendenhit
Im Anschluss an die Andacht ging es mit Marschmusik zur „Öberen Sakristei“, wie die ortsansässige Brauereigaststätte Trunk auch genannt wird. Foto: Gerd Klemenz

Mit einer „Benefiz-Friedenswallfahrt“, an der zahlreiche Vertreter und Vertreterinnen der Bierbrache teilnahmen, hat ein Partyfass-Hersteller aus Öhringen bei Heilbronn zum Tag des Deutschen Bieres den Leidtragenden des Krieges in der Ukraine gedacht.

Der ökumenischen Andacht in der Wallfahrtsbasilka Vierzehnheiligen schloss sich ein Festakt an, bei dem eine Spendensumme in Höhe von 25.000 Euro zugunsten von „Save the Children“ für die Ukraine zusammenkam. Jedes Jahr am 23. April wird der Tag des deutschen Bieres begangen, in Erinnerung an die Verkündigung des Reinheitsgebotes am 23. April 1516. Als „ältestes Lebensmittelgesetz der Welt“ bildet das Reinheitsgebot, wonach Bier nur mit Wasser, Malz und Hefe gebraut werden darf, bis heute das Fundament der deutschen Brauwirtschaft. Traditionell ist das ein Tag zum Feiern, der allerdings in diesem Jahr durch den Krieg in der Ukraine überschattet ist. Corona hat dem Gastronomiegewerbe und den Brauereien in den vergangenen zwei Jahren stark zugesetzt. Noch immer liegen die Umsätze deutlich unter dem vor der Pandemie.

Ein Tag der Geselligkeit und des Miteinanders

Gerade wegen diesen besonderen Umstände war es Peer Brämer von der Firma Envases aus Öhringen ein Anliegen, diesen besonderen Tag auch in diesem Jahr der Geselligkeit und dem Miteinander zu widmen. Aus diesem Grund hatte die Geschäftsleitung Vertreter von oberfränkischen Brauereien, Handelsorganisationen und Getränkemarktzentralen, aus Politik und Wirtschaft sowie des Brauer-Nachwuchses nach Vierzehnheiligen eingeladen. In einer gemeinsamen Wallfahrt, angeführt von Franziskanerpater Guardian Pater Maximilian, den Ministranten und begleitet von der Uetzinger Blaskapelle, ging es vom Treffpunkt hinauf zur Wallfahrtsbasilika.

Vierzehnheiligen: Partyfässer werden zum Spendenhit
Franziskanerpater Maximilian besprengt die zuvor abgelegten Fässer mit Weihwasser. Foto: Gerd Klemenz

Dort hielt der Franziskanerpater eine ökumenische Andacht. Dabei überraschte der Guardian mit seinem profunden Wissen zum Brauen des Gerstensaftes in Oberfranken. „Hier lässt es sich gut leben und auch Urlaub machen. Während an vielen Orten der Welt Bier kommerziell hergestellt und vertrieben wird, dürfen wir mit Recht behaupten, dass das Bier hier in der Gegend im Bierland Franken meist aus einer klösterlichen Tradition heraus kultiviert, verfeinert und zu einem Top-Produkt entwickelt wurde“, so der Pater.

Krisen meistern und für Frieden eintreten

Vierzehnheiligen: Partyfässer werden zum Spendenhit
Manfred Reichert aus Uetzing zusammen mit der bayerischen Bierkönigin Sarah Jäger sowie Jochen Weber, dem Initiator dies... Foto: Gerd Klemenz

Weiterhin betonte er, wie wichtig es sei, gerade in diesen schwierigen Zeiten die Hoffnung nicht zu verlieren und mit Solidarität, Mitgefühl und gemeinschaftlicher Anstrengung Krisen zu meistern und für Frieden einzutreten. Danach besprengte er die zuvor am Gnadenaltar abgelegten Partyfässer mit Weihwasser. Die bayerische Bierkönigin Sarah Jäger ging in ihren Grußworten in der Basilika auf die besonderen Herausforderungen für die Brauwirtschaft während der Corona-Pandemie ein. Gleichzeitig schenkte sie den Anwesenden viel Zuversicht mit ihrem optimistischen Blick auf die Zukunft und den Start in eine erfolgreiche Biergartensaison 2022. Bewusst habe man die Wallfahrtsort für eine solche Zusammenkunft gewählt, betonte Jochen Weber, der Initiator dieser Friedenswallfahrt. „Es ist ein Ort, an dem wir gemeinsam Kraft schöpfen können für alle kommenden Herausforderungen“.

Natürlich dürfte auch an so einem Tag der Krieg in der Ukraine nicht in Vergessenheit geraten. „Die Bilder und das unfassbare Leid an Menschen wühlen uns alle auf. Deshalb ist es uns wichtig, auch zu so einem fröhlichen und geselligen Anlass wie dem Tag des Bieres an die Betroffenen zu denken und sie zu unterstützen“, so Weber. So hatte der Partyfass-Hersteller die Wallfahrt auch mit einer Spendenaktion verknüpft. Alle Teilnehmer waren im Vorfeld dazu aufgerufen worden, das schönste 5-Liter-Fass ihres Lieblingsbieres am Samstagnachmittag mitzubringen. „Jedes mitgebrachte Partyfass wollte Envases eigentlich mit 500 Euro belohnen, aber nachdem diese jetzt auch besprengt wurden, werden wir den Betrag um einhundert Prozent erhöhen. So spenden wir pro Fass 1000 Euro“, erklärte der einstige Vorstand der EKU-Brauerei.

25.000 Euro für die Organisation „Save the Children“

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Beim geselligen Beisammensein. Foto: Gerd Klemenz

Auf dieser Weise kam eine Spendensumme von stolzen 25000 Euro zusammen. Das komplette Geld geht an die Organisation „Save the Children“, die in der Ukraine Notfallhilfe leistet und betroffene Familien unterstützt. Im Anschluss zogen allen von der Basilika in Begleitung der Uetzinger Blaskapelle mit Marschmusik den Berg hinauf zur „Öberen Sakristei“, wie die ortsansässige Brauereigaststätte Trunk auch liebevoll genannt wird. Dort gab es beim geselligen Beisammensein Zeit für Fachgespräche und zu persönlichen Begegnungen.

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