
Da im Lockdown keine Präsenzproben erlaubt sind, überlegte sich Dirigent Petr Horejsi von der Blaskapelle Uetzing etwas Neues. Nun heißt es für die Musiker jeden Dienstag „Instrumente raus und Laptop an“ zur Online-Probe. So kommen die Musiker nicht aus der Übung und nach der Probe wird der gesellige Teil eingeläutet.
Aber trotz aller technischen Möglichkeiten freuen sich alle darauf, wieder persönlich vor Ort miteinander zu proben und vor ihren Musikfreunden aufzutreten. Alle sind per Bild zugeschaltet und können sich sehen, aber nicht hören. Die eigenen Fehler hört man also nur selber, hat auch manchmal Vorteile.

Dirigent Petre Horejsi sagt die Stücke an und dirigiert am Bildschirm und jeder spielt seine Stimme zuhause. Das ist eine völlig andere Art des Probens, macht aber allen Teilnehmern großen Spaß. Das gemeinsame Proben ersetzt es auf keinen Fall, aber es ist zumindest eine Möglichkeit ein wenig an der Probearbeit dran zu bleiben.„Die Musiker greifen immerhin wieder mal zu den Instrumenten und spielen. In diesem Fall hat die Probe ziemlich den ähnliches Ablauf wie eine normale Probe. Zunächst Übungen zum Einspielen, ein Choral zum warm werden und dann gleich ans Stück ran. Wir hoffen, ja bald wieder vor Publikum spielen zu dürfen“, erklärt Petr Horejsi.
„Für mich war es sehr spannend, wie die Online-Proben bei den Musikern ankommt. Bringt es etwas? Haben die Musiker Lust darauf? Was erwarten sie und was muss ich machen, um diese Erwartungen weitgehend zu erfüllen?“ Das sind Fragen, die sich der Uetzinger Dirigent vor den Online Proben gestellt hat. In jeder Online-Probe wurde der Schwerpunkt auf verschiedene Werke gelegt. So ging es etwa in den Probe um das „normale“ Rundenprogramm.
Am 30. Oktober soll es ein Jubiläumskonzert geben
Auch die Vorbereitung auf Konzerte mit neue Stücke stand an. Denn für den 30. Oktober ist ein Jubiläumskonzert des Musikvereins Uetzing-Serkendorf in der Adam Riese Halle in Bad Staffelstein geplant. Dabei hofft man, dass dies stattfinden kann, nachdem bereits das Jubiläumswochende an Pfingsten aufgrund von Corona-Krise abgesagt werden musste. Vor den Proben erhalten die Musiker im Vorfeld Informationen zu Stücken der nächsten Online-Probe. Dann ist es wichtig Musik zu hören.
„Ich hab versucht das Hören auf verschiedene Aspekte wie Klang, Zusammenspiel und Wirkung zu lenken“, erklärt der Dirigent. Mit dem Eindruck der ersten Höreindrücke konnte man dann gemeinsam die Noten besprechen. Wichtige Stellen in den einzelnen Registern wurde gemeinsam analysiert. Es wurden Vereinbarungen getroffen, welche Stimmen führen, wer eine Solo-Rolle übernimmt oder wo und wie wir fehlende Instrumente ersetzen.

Die Musiker konnten dabei die Einzeichnungen direkt in ihre Noten vornehmen. Dieses Vorgehen ist sicher auch eine optimale Verbesserung für die Zeiten, in denen die Proben wieder offline beziehungsweise in Präsenzform stattfinden. Daher hat hier die „Zwangspause“ sicher auch für eine „Zwangsdigitalisierung“ gesorgt, aber mit sinnvollen Nebenwirkungen.
Eine Frage wird sich erst später klären
Noch immer offen ist aber die Frage, ob es die „Online-Proben“ bringen. Diese kann erst beantworten werden, wenn die nächsten Präsenzproben wieder möglich sind. „Wir hoffen das Beste, dass es bald wieder möglich gemeinsam und für ein Publikum zu spielen. Bis dahin sind wir aber unserem Hobby treu. Nur auf eine andere Art und Weise“, erklären die Musiker. Bedanken möchte sich die Blaskapelle bei allen Sponsoren, Mitglieder und Spendern die in diese nicht einfache Zeit den Musikverein Uetzing-Serkendorf.
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