
Es war ein Abend der eher ruhigen Töne. In der Alten Schule in Loffeld platzte der Raum aus allen Nähten, alle Plätze waren besetzt, und die Zuhörerinnen und Zuhörer warteten gespannt auf die drei jungen Musikerinnen und Musiker, die für diesen Abend angekündigt waren. Schließlich betraten sie die kleine Bühne: Erik Konietzko, der nicht nur Klavier spielte, sondern auch die Moderation übernahm, sowie Lena Schmid an der Querflöte und Hanna Keller an der Klarinette.
An diesem Abend standen Stücke aus der Romantik auf dem Programm. Romantik, die vorherrschende Musikrichtung des 19. Jahrhunderts, die Musik des gefühlvollen Ausdrucks. Und das hörte man auch. Das Gefühlvolle, vor allem bei den Stücken mit Klavier und Flöte zu Beginn. Lena Schmid spielte virtuos von Anfang an. Das Konzert in D-Dur vom Komponisten Carl Reinecke (1824 bis 1910), gefolgt von der Sonate für Flöte und Klavier von Francis Poulenc (1899 bis 1963).
Nach dem Concertino op. 107 der Französin Cécile Chaminade (1857 bis 1944) belohnte lang anhaltender Applaus die Darbietung. Erik Konietzko ging kurz auf den Lebenslauf der Französin ein, die bereits im Alter von acht Jahren Georges Bizet eigene Werke vorspielte. Im Ersten Weltkrieg übernahm sie die Leitung eines Krankenhauses.
Beim letzten Stück vor der Pause debütierte dann Hanna Keller an der Klarinette mit dem Stück Concertino op. 26 von Carl Maria von Weber (1786 bis 1826). Sein bekanntestes Werk ist wohl der „Freischütz“, doch auch in dem vorgetragenen Stück waren deutlich die angedeuteten Hörner zu vernehmen.
Mit einer Tarantella zurück aus der Pause
Schwungvoll kam man aus der Pause. Mit der Tarantela op. 6 von Camille Saints-Saëns (1835 bis 1921) füllten luftig-leichte Töne den Raum. Die Tarantella, ein süditalienischer Volkstanz, hat in der Tat etwas mit Spinnen zu tun, wie bereits der Name vermuten lässt, galt dieser Tanz doch als Gegengift zum Biss der Tarantel. Das bekannteste Werk von Saints-Saëns ist der „Karneval der Tiere“, das erst nach dem Tod des Komponisten zur Veröffentlichung kam.
„In stiller Nacht, zur ersten Wacht, ein Stimm‘ begunnt zu klagen …“ So beginnt „In stiller Nacht“ aus „49 Deutsche Volkslieder“ des Komponisten Johanes Brahms (1833 bis 1897), das sich anschloss. Erik Konietzko las die erste Strophe vor mit dem Hinweis, dass normalerweise das Lied auch gesungen wird, aber singen und gleichzeitig Flöte spielen ginge nicht.
Der Abend wurde mit einem Potpourri beendet. Michael Webster schuf die „Carmen Rhapsody“, basierend auf den Melodien der Oper „Carmen“ von Bizet. Mit Klavier, Flöte und Klarinette spielten sie die wohl bekanntesten Stücke, bei denen das Publikum mitklatschte. Lang anhaltender Applaus und die Rufe nach einer Zugabe belohnten die Darbietungen, und so ließen die Drei es sich nehmen, noch ein Stück aus „Karneval der Tiere“ nachzulegen. „Der Schwan“ hieß das Werk, mit dem man das Publikum in die beginnende Nacht verabschiedete. Doch vorher gab es noch einmal tosenden Applaus und Standing Ovation für die Künstlerinnen und den Künstler.
Eine gefühlvolle Reise durch die Romantik
Im Anschluss war man sich darüber einig: Dieser Abend war weit mehr als nur ein musikalischer Abend. Es war eine Reise durch die Romantik, dargeboten von drei außergewöhnlichen jungen Menschen, die mit ihrem gefühlvollen und professionellen Spiel zu überzeugen wussten. Und man hofft, dass sich dieser Abend in einer ähnlichen Form wiederholen wird.
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