
Nur noch zehn statt bisher 23 Urnenwahllokale wird es bei der Bundestagswahl am 26. September dieses Jahres im Stadtgebiet geben. Das hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung in der Adam-Riese-Halle einmütig beschlossen und damit den Vorschlag der Verwaltung akzeptiert.
„Es war schön, dass es bislang in jedem Dorf ein Urnenwahllokal gab, doch so kann es in Zukunft nicht mehr sein“, sagte Zweiter Bürgermeister Hans-Josef Stich (CSU), der die Sitzung leitete, in seinen einführenden Worten. Der Grund: Der Trend geht ungebrochen zur Briefwahl. In Schönbrunn beispielsweise kamen von den 356 Wahlberechtigten bei der Kommunalwahl 2020 gerade einmal 62 ins Wahllokal, 169 dagegen stimmten postalisch über die Zusammensetzung des neuen Stadtrats ab.
In Stublang wählten von den 269 Berechtigen 146 per Brief, in Nedensdorf 99 von 216. Auch in Gößmitz und Kümmersreuth gingen letztlich unter 100 Wähler zur Urne.
Das wiederum hat Auswirkungen auf den Datenschutz. Es wird immer einfacher, nachzuvollziehen, was der Einzelne angekreuzt hat. Dem wurde per Gesetz ein Riegel vorgeschoben. Bei der Bundestagswahl sind erstmals Wahlbezirke mit weniger als 50 Urnenwählern am Wahlabend zwingend mit anderen Wahlbezirken zusammenzulegen und dürfen nicht mehr getrennt ausgezählt werden. Ferner scheidet das Wahllokal im BRK-Wohn- und Pflegeheim „Am Staffelberg“ aus Pandemiegründen aus.

Und so dürfen in der Stadt im September noch im Kur- und Tourismus-Service, im Stadtmuseum (hier wählen eventuell auch die Romansthaler), in der Adam-Riese-Schule oder -Halle, im Siedlerheim (auch für Unterzettlitz) und in der Aula der Viktor-von-Scheffel-Realschule Kreuzchen gemacht werden. Zusammengelegte Wahllokale gibt es für die Dörfer Altenbanz/Zilgendorf/Püchitz/Stadel, für Nedensdorf/Unnersdorf/Neubanz/Hausen/Wiesen, für Schönbrunn/Grundfeld/Vierzehnheiligen/Wolfsdorf (eventuell Romansthal), für Horsdorf/Loffeld/Stublang/Frauendorf/Schwabthal/End/Kaider/Kümmersreuth sowie für Uetzing/Serkendorf/Weisbrem/Gößmitz. Noch nicht festgelegt ist, in welchen Dörfern und Gebäuden die zusammengelegten Wahllokale konkret sein werden. „Diese Korrektur ist unumgänglich“, brachte es Hans-Josef Stich auf den Punkt. „Es bleibt uns nichts anderes übrig.“
Eigentlich hätte das Wahllokal Altenbanz/Zilgendorf/Püchitz/Stadel auch gestrichen werden müssen, kamen doch hier zuletzt nur 86 Wähler an die Urne. Winfried Ernst, der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, hinterfragte dies, nicht aber, um an dem Fortbestand zu rütteln. Werner Freitag (Grüne/Staffelsteiner Bürger für Umwelt und Naturschutz, Stefan Dinkel (CSU), Hans-Josef Stich und auch Ernst waren sich einig: Diese Entscheidung sei ja nicht in Stein gemeißelt. Zwischen den Zeilen schwang mit: Würden noch mehr Bürger sich für die Briefwahl entscheiden, müsste man darüber erneut beraten.
Einmütigkeit herrschte auch bei einem Antrag der SPD-Fraktion: Gastronomie und Händler der Stadt seien aufgrund von Corona derart gebeutelt, so dass Dieter Leicht stellvertretend beantragte, die Sondernutzungsgebühren im Jahr 2021 nicht zu erheben, die beispielsweise für mehr Sitzplätze im Freien anfallen oder auch einen Marktstand. Sollte es im Laufe des Jahres 2021 wieder möglich sein, Feste und Veranstaltungen abzuhalten, werden auch dafür die Gebühren erlassen.

Ein „Zeichen der Wertschätzung“ für Gastro, Markt- und Einzelhandel
Dieses „Zeichen der Wertschätzung“ (Leicht) ist für die Stadt kein großer Einnahmensverlust: Im Jahr 2019 betrug die Summe der Einnahmen knapp über 4000 Euro, im Jahr 2020 waren es rund 2440 Euro. Die bereits für 2021 abgesagten Feste und Veranstaltungen wie beispielsweise das Altstadtfest sind hierbei nicht berücksichtigt.
Im Stadtrat kurz notiert
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