
Noch ist alles grüne Wiese. Doch bald wird hier eine moderne Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in die Höhe wachsen. Der Neubau des Bezirksklinikums Obermain in Kutzenberg ist das größte Bauprojekt des Bezirks Oberfranken in den kommenden Jahren. In zwei Bauabschnitten soll hier ein Klinikneubau für fast 140 Millionen Euro entstehen.
Nach mehreren Jahren intensiver Planung, Vorbereitung und vielen, vielen Gesprächen kann es nun losgehen. Der offizielle Spatenstich zu dem Großprojekt lockte am Dienstagmittag bei herrlichstem Wetter zahlreiche Gäste aus Politik, Gesellschaft und einiges an Medienvertretern auf den „Berg“.
Beeindruckende Zahlen rund um das Bauprojekt
Die Zahlen, die Alois Dechant von der ausführenden Baufirma nannte, waren ebenfalls beeindruckend: Für die Erschließungsmaßnahme werden 640 Meter Straße neu angelegt und neben 4200 Quadratmeter Asphalt auch 160 Quadratmeter Pflaster verlegt. Dazu „gesellen“ sich Wasserleitungen, Gasleitungen, Warmwasser- und Kabelschutzrohre sowie Kabel für Beleuchtung, die aneinander gereiht eine Länge von 14.110 Metern erreichen würden. Insgesamt werden knapp 36.000 Kubikmeter Erde bewegt und 1200 Meter Entwässerungsleitungen verlegt.

Im ersten Bauabschnitt, BA Eins, wird eine neue „Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik“ errichtet, in BA Zwei eine „Klinik für Rheumatologie“ und eine Lungenfachklinik. Dazu muss das noch bestehende Gebäude 11 abgerissen werden. Später – geplant sei etwa 2026 – werde hier auch ein Wohn- und Pflegeheim mit rund 120 Plätzen entstehen.

„Als Bezirkstagspräsident habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unsere Gesundheitseinrichtungen in Oberfranken fit für die Zukunft zu machen“, begrüßte Henry Schramm die Ehrengäste. Die Baukosten für den ersten Bauabschnitt bezifferte er nach derzeitigen Schätzungen auf 92 Millionen Euro. Dankenswerterweise übernehme der Freistaat Bayern davon rund 65 Millionen Euro.

Der laufende Betrieb der Klinik sei durch die Baumaßnahmen wenig beeinträchtigt, beruhigte die Vorsitzende der GeBO, Katja Bittner, da sich die Großbaustelle am Rande des Areals befände. Vorstellen könne man sich die neuen Gebäude wie vier ausgestreckte Finger: Finger eins und zwei beherbergen die Psychiatrie, der dritte die Somatik und ein medizinisches Versorgunsgzentrum (MVZ), der vierte (später) das Wohn- und Pflegeheim.
Die Gebäude umfassten je vier sichtbare Stockwerke und ein Kellergeschoss, die teils in den Hang gebaut würden. Außerdem sei ein denkmalpflegerisches Gesamtkonzept in Auftrag gegeben worden, um die teils denkmalgeschützte Substanz auf dem Gelände sinnvoll nachnutzen zu können.

Aktuell verfügt das Bezirksklinikum Obermain über 178 stationäre Betten im Bereich Psychiatrie, 66 Betten im Bereich Atmungsorgane und Schlafmedizin sowie 34 Betten in der Rheumatologie. Dazu kommen 14 teilstationäre Behandlungsplätze. Die Fertigstellung des BA Eins ist für 2027 geplant. „Es ist eine große Investition und ein Bekenntnis zum Standort Kutzenberg“, lobte Landrat Christian Meißner.
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