VIERZEHNHEILIGEN

Seniorenfreizeit über Weihnachten in Vierzehnheiligen

Seniorenfreizeit über Weihnachten in Vierzehnheiligen
Bei der Planung der Seniorenfreizeit über Weihnachten: Hannelore Friedl und Prof. Dr. Elmar Koziel. Foto: Corinna Tübel

„Fröhliche Weihnacht überall“: Der Titel der diesjährigen Weihnachtsfreizeit für Seniorinnen und Senioren umfasst auch und gerade diejenigen, die die Festtage nicht alleine zu Hause verbringen wollen, und sorgt damit für ,ein bisschen mehr Überall‘. Natürlich gibt es auch Frauen und Männer, die in dieser Zeit bewusst die Stille suchen und für sich bleiben, weiß die Ehrenamtliche Hannelore Friedl. „Doch für viele ist es eine Chance, frohe und abwechslungsreiche Stunden in einer Gruppe zu erleben.“

Schon über 30 Seniorinnen und Senioren haben sich für das bevorstehende Programm in den Bildungs- und Tagungshäusern Vierzehnheiligen des Erzbistums Bamberg angemeldet. Zehn Tage lang erwarten sie dort Gottesdienste im Haus, besinnliche Zeiten, altersgerechte Gymnastik hauptsächlich im Sitzen, Vorträge von externen Referentinnen und Referenten und vieles mehr. Die Teilnehmenden genießen Vollpension und wohnen in Einzelzimmern, die mit persönlichem Namensschild versehen sind. So gibt es stets genügend Rückzugmöglichkeiten. Die Teilnahme an allen Programmpunkten ist natürlich freiwillig.

Die Balance zwischen Entspannung und Anregung

Diese Balance, aber auch das Gleichgewicht zwischen Entspannung und Anregung, Abwechslung und Überforderung zu finden bildet die große Herausforderung für Hannelore Friedl. Schon mehrere Monate zuvor plant und entwirft sie immer wieder ansprechende Programme für die Seniorenfreizeiten. Diese finden derzeit einmal im Frühjahr und einmal zur Weihnachtszeit statt.

Seniorenfreizeit über Weihnachten in Vierzehnheiligen
Bereichern seit Jahren die Seniorenfreizeiten in Vierzehnheiligen mit musikalischen Aufführungen: das Duo“ Etty und Elis... Foto: Hannelore Friedl

In enger Abstimmung mit Domkapitular Prof. Dr. Elmar Koziel, Rektor der Bildungs- und Tagungshäuser Vierzehnheiligen, möchte sie möglichst viele verschiedene Interessen bedienen. Dabei helfen Hannelore Friedl zum einen die Anregungen aus ihren beeindruckenden Weiterbildungen, etwa zur Moderatorin oder als Mentale Aktivierungs-Trainerin, zum anderen ihr Gespür für die unterschiedlichsten Stimmungslagen der Teilnehmenden.

„Man darf nicht vergessen: Die Menschen haben alle Erinnerungen an diese Zeit, (...) an glückliche und weniger glückliche Tage (...)“
Hannelore Friedl über die Herausforderungen einer Seniorenfreizeit über Weihnachten

Besonders die Weihnachtszeit sei eine ganz sensible Periode: „Man darf nicht vergessen: Die Menschen haben alle Erinnerungen an diese Zeit, ob gemeinsam mit ihrem Partner oder Kindern, an glückliche und weniger glückliche Tage, an Gesundheit und Krankheit“, erklärt sie. „Und dann kommen sie in eine fremde Umgebung mit zunächst fremden Menschen um sie herum. Die große Aufgabe für die Ehrenamtliche und das Team der Bildungs- und Tagungshäuser lautet deshalb: Wie schaffen wir es, dass sich trotzdem alle zu Hause fühlen?“

Es gelingt seit Jahren. Viele Seniorinnen und Senioren nehmen seit mehreren Jahren an den besonderen Freizeiten teil. Etliche Freundschaften sind auf diese Weise entstanden, etwa zwischen zwei Teilnehmerinnen. Die eine wohnt in Bayreuth, die andere in Nürnberg. Sie telefonieren oft. In Vierzehnheiligen bereichern sie seit Jahren die Gemeinschaft mit musikalischen Aufführungen als Duo „Etty und Elis“. Auch andere Teilnehmende gestalten im Verlauf die Tage mit: In verschiedenen Rollen üben sie und führen etwa Sketche auf.

Von Gößweinstein nach Vierzehnheiligen gewechselt

Der Domkapitular ist immer wieder begeistert über diese Aktivierung: „Hannelore Friedl schafft es immer wieder, einen individuellen Zugang zu den verschiedenen Menschen zu finden. Das beginnt mit Brötchen aufschneiden beim Frühstück, zieht sich durch viele Gespräche und endet schließlich in Vertrautheit.“

Immer wieder, das bedeutet mittlerweile zehn Jahre. Im Juni 2012 fand die erste Seniorenfreizeit in Vierzehnheiligen statt, im Dezember 2018 gesellte sich das erste Weihnachtsfest dazu. Erfahrung kann Hannelore Friedl aber viel mehr vorweisen. Bereits ab 2004 hat sie ähnliche Seniorenfreizeiten in Gößweinstein geleitet. Als der damalige Träger, der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg, diese Angebote einstellte, übernahmen diese die Bildungs- und Tagungshäuser Vierzehnheiligen.

Seniorenfreizeit über Weihnachten in Vierzehnheiligen
Mitmachen und mitgestalten: Viele Frauen und Männer bereicherten die vergangenen Seniorenfreizeiten in Vierzehnheiligen ... Foto: Hannelore Friedl
„Hannelore Friedl schafft es immer wieder, einen individuellen Zugang zu den verschiedenen Menschen zu finden.“
Domkapitular Elmar Koziel, Rektor der Bildungs- und Tagungshäuser

Eingebettet in das Hausprogramm mit rund 160 Veranstaltungen im Jahr ist das Gedächtnistraining, das Hannelore Friedl außerdem anbietet. Mit Hilfe von spielerischen Übungen und Denkaufgaben aktiviert sie die Merkfähigkeit und Alltagsfähigkeiten der Teilnehmenden. „Hausaufgaben“ sind inklusive. „Ein Beispiel sind Aufgaben zur Wortfindung. Das ist besonders wichtig, wenn Frauen und Männer allein wohnen“, erklärt sie.

Ob Freizeit oder Training: Solche Angebote werden in Zukunft auch noch stärker an Bedeutung gewinnen, so der Rektor. Viele Menschen werden immer älter, sind geistig fit und möchten noch etwas erleben, wenn auch ohne lange Reisen. In Vierzehnheiligen lockt dabei besonders das gute Essen und die räumliche Nähe zur Basilika, die schon alleine vor allem zur Weihnachtszeit eine ganz besondere Atmosphäre und Gemeinschaft schafft.

Weitere Informationen unter bildungshaeuser-vierzehnheiligen.de

 

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