BANZ

Seit 40 Jahren Hanns-Seidl-Stiftung in Kloster Banz

Seit 40 Jahren Hanns-Seidl-Stiftung auf Kloster Banz
Stiftungsvositzender Markus Ferber (MdEP/ (3.v.re.) mit Festrednerin Staatsministerin Melanie Huml (4.v.re.), Stiftungs-Generalsekretär Oliver Jörg (li.), Michael Möslein, Leiter Kloster Banz (Mi.) sowie mit den Festgästen Landrat Christian Meißner, Regierungspräsidentin Heidrun ... Foto: Sebastian Buff

Ein runder Geburtstag wird in Kloster Banz gefeiert. Erinnerungen werden wachgerufen, und es gibt viel Geschichtliches rund um das ehemalige Kloster. Eine Überraschung gibt es auch noch.

Man kannte sich, begrüßte sich. Und es gab auch schließlich etwas zu feiern. 40 Jahre besteht die Hanns-Seidel-Stiftung im Kloster Banz und mit einem Festakt beging man dieses Bestehen. Manch einer kam aus dem Händeschütteln nicht mehr heraus.

Neben Landrat Christian Meißner, Bezirksheimatpfleger Professor Dr. Günter Dippold und Abgeordneten, Geistlichen und lokalen Politikern gaben sich Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner, die Regierungspräsidentin von Oberfranken, Heidrun Piwernetz, die Europaabgeordnete Monika Hohlmeier sowie Staatsministerin Melanie Huml, welche auch die Festrede hielt, die Ehre. Doch zuerst begrüßte Markus Ferber, der Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, die Gäste, und entführte zunächst in die wechselvolle Geschichte des Gebäudes.

Stark befestigte Burg

Die Legende besagt, dass Gräfin Alberada im Jahr 1069 eine stark befestigte Burg, die zum Schutz gegen die Ungarn diente, für die Gründung eines Benedektinerklosters stiftete. Im Laufe der Jahre wechselte die Anlage mehrmals die Besitzer, verfiel oder wurde in Kriegen zerstört und wieder aufgebaut und wurde säkularisiert, sprich das Klosterleben ging zu Ende. 1814 rettete Herzog Wilhelm die Abtei, indem er Kloster Banz erwarb und dort seine Sommerresidenz errichtete, so wurde Banz ein Wittelsbacher Schloss. Nach dem ersten Weltkrieg an die Trappisten verpachtet, kaufte der Missionsorden der Gemeinschaft von den Heiligen Engeln im Jahr 1933.

Im zweiten Weltkrieg diente Banz als Lazarett. Bis 1964 nutzte die Caritas es als Altersheim, doch durch die abgeschiedene Lage wurde es schließlich aufgegeben.

Seit 40 Jahren Hanns-Seidl-Stiftung auf Kloster Banz
Staatsministerin Melanie Humml überreicht gemeinsam mit Markus Ferber die Ehrenurkunde an Michael Möslein (mi.). Foto: Werner Diefenthal

Damit schien das Schicksal des ehemaligen Klosters besiegelt, notdürftig wurde es instandgehalten. Bis 1978 die Hanns-Seidel-Stiftung die Anlage erwarb und sie mithilfe einer großzügigen Zuwendung der Oberfranken-Stiftung fachmännisch restaurierte. Am 22. April 1983 wurde schließlich Kloster Banz als Zentrum der Erwachsenenbildung der Hanns-Seidel-Stiftung eröffnet.

Leitbild der Stiftung

Und damit schuf er die Verbindung von der Geschichte des Klosters zur Stiftung. „Kloster Banz ist ein Ort, an dem das Leitbild der Stiftung gelebt und umgesetzt wird.“ Man stehe für Demokratie, Menschenwürde, Nachhaltigkeit und Toleranz und leiste einen entscheidenden Beitrag zu Demokratie, Frieden und Entwicklung in Deutschland und Europa.

Ähnlich äußerte sich auch Staatsministerin Melanie Huml in ihrer Rede. Man habe hier ein Bildungszentrum der Superlative geschaffen. „Über 400 Veranstaltungen mit mehr als 10.000 Teilnehmern wurden hier im vergangenen Jahr durchgeführt – eine organisatorische Meisterleistung.“

Sie lobte vor allem das Personal, das immer wieder dafür sorgt, dass alle Teilnehmer sich wohlfühlen und jede Tagung, jedes Seminar etwas Besonderes würde.

Doch sie fand auch ernste Worte. „Die Bildungsarbeit der Hanns-Seidel-Stiftung ist wichtiger denn je, gerade in unruhigen Zeiten wie im Moment!“, fügte sie an. Extremisten würden mit scheinbar einfachen Lösungen versprechen, komplexe Themen zu lösen, Fake-News würden Halbwahrheiten verbreiten. „Die Hanns-Seidel-Stiftung ist ein Kämpfer für die Demokratie.“ Und sie würde hinter der Demokratie stehen. „Als einer der größten Anbieter für politische Bildung … tragen Sie dazu bei, unsere Demokratie zu stärken, zu schützen und zu verteidigen.“

Und dann kam die Überraschung. Die Geheimhaltung hatte hervorragend funktioniert. Markus Ferber hatte sie im Gepäck. „Er weiß nichts davon, aber nicht nur hier wird ein Jubiläum gefeiert. Auch du hast Grund zu feiern“, lächelte er und sprach Michael Möslein, den Verwaltungsleiter des Bildungszentrums Kloster Banz an. „Seit 40 Jahren bist du an Bord, genau seit dem 1. Juli 1983.“

Dank an Michael Möslein

Ferber erzählte von den diversen Stationen, die Michael Möslein durchlaufen hatte. „Seit 2002 bist du hier der Leiter, also der Chef. Und darum sollst auch du heute geehrt werden.“

Gemeinsam mit Staatsministerin Melanie Huml überreichte er ihm die Ehrenurkunde des Freistaates Bayern für seine Dienstzeit von 40 Jahren. Michael Möslein war sichtlich überrascht, doch die Freude stand ihm ins Gesicht geschrieben.

Nach dem Festakt wurde die Ausstellung 40 Jahre Hanns-Seidel-Stiftung feierlich eröffnet, bevor man sich zu einem Grillfest und ausführlichen Gesprächen begab.

 

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