
Gebaut und gebastelt wurde bei der Dorfjugend ja schon viel. Da gab es beispielsweise die Nisthilfen für Insekten im Biene-Maja-Design die dank ihres besonderen Erscheinungsbilds und den Standorten überall im Dorf viel Beachtung fanden. Doch „Bomben“ basteln, die dann auch noch gut für Pflanzen und Tiere sind? Da war der siebenjährige Philipp ganz Ohr. Welch spannende Idee würde dahinterstecken? Das wollte der Erstklässler genauer wissen.
„Wie du weißt, tun wir in unserem Dorf sehr viel, um die Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern“, erklärte ihm seine Mutter Angela. „Wir haben dafür ja schon zahlreiche Projekte gehabt ins unserem 274-Einwohner-Dorf.“ Philipp nickte: Ja, bei etlichen war er selbst dabei gewesen. „Kennst du schon das Neueste?“, fragte ihn seine große Schwester Anna und gab ihm ein Zeichen, ihm zu folgen. Am kleinen Dorfplatz am Leiterbach blieben sie stehen: „Da, schau!“, sagte die elfjährige Anna und deutete auf ein hölzernes Quadrat mit ganz vielen großen und kleinen Löchern, befestigt am Ende einer runden Holzstange.
Aus heimischem Holz in den St.-Josephs-Werkstätten gefertigt
„Und was ist das?“, wollte Philipp wissen. Mutter Angela, die auch 2. Vorsitzende des Gartenbauvereins ist, wusste Rat: „Das ist ein Angebot für Wildbienen, das wir für unseren Ort vom Amt für Ländliche Entwicklung Bamberg geschenkt bekommen haben. Es wurde in den St.-Joseph- Werkstätten gefertigt. Das Eschenholz dafür wurde bei Scheßlitz geschlagen und anschließend von den Mitarbeitern der Werkstätten bearbeitet.“ Und von Opa Franz an Ort und Stelle aufgebaut. Mit einem Holzpflock aus Oberleiterbacher Fluren.

Um den Wildbienen genügend Nahrung zu bieten
Doch es gibt mehr zu sehen als nur die Nisthilfe, denn das für die Bruthöhlen mit Bohrlöchern versehene Holz ist auf einer Informationstafel angebracht. Hier findet der Betrachter Informationen zur Entstehung der Nisthilfe sowie über die Wildbienen selbst, die bald „einziehen“ können.
„Wovon leben eigentlich Wildbienen?“, wollten die Kinder wissen. Da kamen die „Bomben“ ins Spiel. „Samenbomben“ nämlich. Schon zum Jahreswechsel hatten die Verantwortlichen der Dorfjugend kleine Samentütchen mit Bastelanleitungen für „Samenbomben“ an die Kinder verteilt. „Die Blühmischungen können die Kinder nun im ganzen Dorf verteilen und so die schon vorhandenen Blühflächen ergänzen oder eben die eine oder andere ,langweilige‘ Fläche bunt erblühen lassen“, erklärte Mutter Angela. „Den Oberleiterbacher-Wildbienen wird es bestimmt an nichts fehlen.“
Philipp strahlte: Dieser mal ganz andere „Heimunterricht“ in sonst oft so langweiligen Pandemiezeiten war ganz nach dem Geschmack des Jungen.
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