
Angesichts einer Welt, die seit der Kriegseskalation in der Ukraine immer mehr aus den Fugen zu geraten scheint, veranstaltete das Courage-Team der Viktor-von-Scheffel Realschule Bad Staffelstein einen Spendenlauf, von dessen Erlös in allererster Linie bedürftige Menschen im Kriegsgebiet profitieren sollten.
Dieses Vorhaben wurde im Rahmen des traditionellen Weihnachtsbasars an Realschule nun konkret in die Tat umgesetzt. Das Team „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, in dem sich Schülerinnen und Schüler aus ganz verschiedenen Jahrgangsstufen engagieren, konnte zusammen mit ihren betreuenden Lehrkräften Carolin Leikeim und Markus Motschenbacher die beachtliche Spendensumme von 4000 Euro an den Initiator der „Helfen macht Spaß-Sonderaktion Ukraine“ Till Mayer übergeben.
Alt und arm – das ist in der Ukraine die Formel für Elend
Das Spendengeld fließt an ein Medico-Sozialzentrum des Roten Kreuzes in Lwiw (Ukraine). Dort erhalten Rentner in bitterster Not eine medizinische Versorgung und haben eine Anlaufstelle in allen gesundheitlichen Fragen. Alt und arm – das ist in der Ukraine leider die Formel für Elend. Rentnerinnen und Rentner, die in ihrer Jugend zum Teil schon im Zweiten Weltkrieg gelitten und die Vernichtungslager der Nationalsozialisten überlebt haben, bekommen nur die kärgliche Mindestrente. Im Winter, wenn der eisige Wind durchs Fenster zieht, ist die Not besonders groß. Für viele ist ihre betreuende Krankenschwester vom Roten Kreuz der einzige Kontakt zur Außenwelt.
Die Spende ist ein Beitrag zum Erhalt der Sozialstation in Lwiw
Mit der Spende der Realschule Bad Staffelstein ist es nun möglich, Krankenschwestern, die in der Sozialstation in Lwiw arbeiten, weiterhin zu finanzieren. „Das Geld bringt uns unserem Ziel, ein fünfköpfiges Schwesternteam dauerhaft an der Einrichtung zu beschäftigen, ein gutes Stück näher“, betont Till Mayer. Er engagiert sich seit über zehn Jahren ehrenamtlich für das Medico-Sozialzentrum und unterstützt damit maßgeblich die finanzielle Grundsicherung des Projekts.
Der russische Angriff am 24. Februar 2022 hat die Lebensbedingungen in der gesamten Ukraine zusätzlich negativ beeinflusst und hat auch die Arbeit am Sozialzentrum in Lwiw erheblich erschwert. Da es keine funktionierende Krankenversicherung gibt, sind die alleinstehenden Rentnerinnen und Rentner auf die kostenlose Unterstützung der Rotkreuz-Schwestern angewiesen. Besonders jetzt in den harten Wintermonaten ist eine solche Einrichtung für die Menschen in der Ukraine daher besonders wichtig und wird dringend benötigt.
Die gezielte Zerstörung der kritischen Infrastruktur durch die russische Armee verschärft die Situation der alten Menschen, die keine Unterstützung durch Angehörige erhalten können, dramatisch, sodass die Spende aus Bad Staffelstein auch wirklich dort ankommt, wo sie am nötigsten gebraucht wird. Dieser Umstand war den Schülerinnen und Schülern der Realschule besonders wichtig.
„Wir wollen den Menschen vor Ort ganz konkret helfen, damit sie möglichst gut durch den Winter kommen“, sagte Schülersprecherin Ilayda Akasma. HMS-Initiator Till Mayer versicherte in seiner kurzen Dankesrede, dass genau dies der Fall sein wird: „Ich werde am 6. Januar wieder in die Ukraine fahren und von dort bestimmt eine Dankesbotschaft von den Menschen vor Ort an euch übermitteln können.“
Diese Worte und das Engagement der Schülerschaft der Viktor-von-Scheffel Realschule ernteten großen Applaus und dürfen als starke Antwort der Menschlichkeit auf einen menschenverachtenden Krieg gewertet werden.
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