OBERLEITERBACH

Oberleiterbach: Bioenergiedorf gibt sich „boden:ständig“

Dritter Bürgermeister Andreas Schonath, Dr Michael Link und Bürgermeister Michael Senger zeigen die Erosionsgefährdungskarte für die Flur rund um Oberleiterbach, die als Datengrundlage für das „boden:ständig“-Konzept dient. Foto: Daniel Spaderna/ALE Oberfranken

Es geht los mit der Initiative „boden:ständig“ im Bioenergiedorf Oberleiterbach:

Nach einem Vortrag mit ALE-Fachmann Daniel Spaderna im Mai 2018, einem Workshop für Landwirte im August 2019 und intensiven Vorgesprächen mit dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) startet nun die Projektphase. Die Inititialzündung war vom Gartenbauverein gekommen.

Kleine Landschaftselemente und -strukturen in die Flur integrieren

Der Grund: Mehrere Starkregenereignisse mit Bodenerosion auf den Ackerflächen und Überschwemmungen durch zu rasch abfließendes Oberflächenwasser mit Bodenmaterial aus der Feldflur waren der Auslöser für das Interesse der Oberleiterbacher Landwirte und Bürger an einem Projektgebiet der Initiative „boden:ständig“. Gemeinsam mit Landwirten, Bürgern und dem Markt Zapfendorf sollen auf freiwilliger Basis Lösungen erarbeitet und umgesetzt werden.

Die Projektleitung liegt beim Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken. Bei „boden:ständig“ geht es sowohl um Boden- und Wasserrückhalt in der Fläche als auch um die Integration kleinerer Landschaftselemente beziehungsweise -strukturen in die Flur, um die Erosionsgefährdung insgesamt herabzusetzen und den Oberflächenabfluss zu steuern.

Zuständig ist Michael Link vom Büro für multifunktionale Umweltplanung

Bereits 2018 und 2019 fanden eine Infoveranstaltung und Flurbegehungen als vorbereitende Maßnahmen zu dem Thema statt.

Mittlerweile konnte ein „boden:ständig“-Projekt eingerichtet und ein Planungsbüro für die Erstellung eines Rahmenkonzepts und die Umsetzungsbegleitung beauftragt werden.

Im Auftrag des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberfranken führt Herr Dr. Michael Link vom Büro für multifunktionale Umweltplanung und Beratung (UP&B) Kartierungen in der Gemarkung Oberleiterbach aus. Von einer Auftaktveranstaltung zur Vorstellung des Planungsbüros mussten die Initiatoren auf Grund der aktuellen Covid-19-Einschränkungen absehen.

Ziel ist es laut ALE, einen Plan zu erstellen, in dem Informationen zu Fließwegen des Wassers bei Starkregen und zu erosionsgefährdeten Flächen zusammengefasst werden.

Daraus sollen in einem weiteren Schritt Maßnahmenvorschläge entwickelt werden, um die Auswirkungen von Starkregenereignissen zu mildern.

Alles geschieht auf freiwilliger Basis und in Absprache

Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt dann auf freiwilliger Basis in Absprache mit Eigentümer und Bewirtschafter.

Die Kartierungen müssen im Winterhalbjahr erfolgen, da hier Geländestrukturen besser erkennbar sind als bei voller Vegetation. Ein erster Überblick des aktuellen Abfluss- und Erosionsgeschehens erfolgte am 24. November.

Auf Unterstützung der Bevölkerung vor Ort angewiesen

Die Kenntnisse der Besitzer und Bewirtschafter in der Flur sind dem ALE besonders wichtig. Daher bitten die Organisatoren, Herrn Link bei der Kartierung durch ihre Erfahrungen mit ihren Flächen und den örtlichen Gegebenheiten zu unterstützen. (red)

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