
Es hatte sich bereits in der Dezember-Sitzung abgezeichnet, jetzt ist es Fakt: Das Kreismusikfest findet auch 2021 nicht statt. Ursprünglich war das Fest gemeinsam mit dem Jubiläumsfest zum 50-jährigen Bestehen des Musikvereins (MV) Uetzing-Serkendorf für Pfingsten 2020 geplant, dann um ein Jahr verschoben worden, nun wird es komplett gestrichen.

Ein tolles Programm sollte es während der Festtage geben: Mit „Häisd?n däisd vomm mee“ und „Kellerkomando“ hätten die vier Tage bombenstark am Festfreitag beginnen sollen. Am Samstag hätte der MV Uetzing Serkendorf ein halbes Jahrhundert in einer Zeitreise musikalisch umrissen. Der Sonntag sollte ganz im Zeichen eines prächtigen Festzuges mit vielen befreundeten Musikkollegen aus dem ganzen Umkreis stehen.
2000 Musikanten wollten den „Musikantengruß“ entbieten
Höhepunkt wäre der Auftritt des Gemeinschafts-Chors gewesen, eines Chors, den alle teilnehmenden Musikanten gebildet hätten, 2000 Personen insgesamt. Mitten auf dem Marktplatz in Uetzing hätten sie den vielen Festbesuchern den „Musikantengruß“ präsentiert.

„Und da sind wir schon bei Problem Nummer eins“, erklärt Jürgen Reinhardt, Festausschuss-Vorsitzender: Wie hätte das funktionieren sollen, mit Abstand, Maskenpflicht, vielleicht noch Einbahnstraßenregelung? Das sei aber nur einer der Gründe gewesen, das Fest zu verschieben. Auch der Bar-Betrieb oder die Bestuhlung des 16 mal 45 Meter großen Festzeltes hätten nichtfunktioniert, ist er sich sicher.
Die Entwicklung im Jahr 2021 ist zu ungewiss
Bei einer Telefonkonferenz am 22. März 2020 hatte der Festausschuss beschlossen, das Fest um ein Jahr zu verschieben. Nach erfolgreichen Verhandlungen mit allen Beteiligten, unzähligen Telefonaten und Schriftverkehr per Mail konnte kurze Zeit später ein neuer Termin gefunden werden, an dem alle Partner wieder mit „an Bord“ sein wollten. Der neue Termin sollte wieder Pfingsten sein. Diesmal 2021. Nun aber das endgültige Aus. Nach mehreren virtuellen Treffen beschloss der Festausschuss, wegen fehlender Planungssicherheit und ungewisser Entwicklung das für 2021 geplante Großereignis abzusagen. Ein Nachholtermin ist nicht geplant.

Bürgermeister Jürgen Kohmann, Schirmherr des Festes, wurde als erster über die Absage informiert. „Er zeigte großes Verständnis für die endgültige Absage und hofft genauso wie wir auch, bald wieder Feste, auch in der Größe, gemeinsam feiern zu können“, berichtet Jürgen Reinhardt vom Festausschuss. Tino Bechmann informierte danach die Musikanten, den Verband (Nordbayerischer Musikbund) sowie die Partner.
Verständnis bei den Musikern, aber auch Enttäuschung
Verständnis auch bei den Musikern – und Enttäuschung: Der Verein ist 50 Jahre alt geworden, und man kann dieses Jubiläum mit all den Mitgliedern und Gästen aus nah und fern nicht feiern wie geplant. Die harmonische und immer gute Zusammenarbeit im Verein und mit den Partnern kann nicht durch ein „Jubiläumsjahr“ gekrönt werden, bedauert auch Festausschussvorsitzender Jürgen Reinhardt. Nach jahrelanger Vorarbeit und Planung bleibe der Erfolg und der Lohn eines Festes aus. Das stimme schon etwas traurig.
Ein bisschen schade sei es auch um die gedruckten Flyer, Plakate, Werbebanner und Eintrittskarten. Diese sind natürlich hinfällig. Doch der Blick in die Zukunft sei voller Hoffnung, bald wieder Feste zu feiern. Reinhardt hoffe auch für alle Musikanten, dass bald wieder gemeinsames Musizieren erlaubt werde.
Nun wird der Festausschuss wieder aufgelöst
Die Urkunden für die langjährigen aktiven Musiker sollen in einem würdigen Rahmen zu gegebener Zeit überreicht werden. Über die Ehrungen treuer passiver Mitglieder des Musikvereins müsse der Vorstand beraten; hier sei noch nichts gedruckt worden. Eine Festschrift sollte für dieses Jubiläum nicht verfasst werden, da Elmar Kerner bereits 1995 und 2010 umfassende Chroniken erarbeitet hat.
Nun hat Jürgen Reinhardt noch eine letzte Pflicht: eine abschließende Sitzung einzuberufen, bei der der Festausschuss – bestehend aus Tino Bechmann, Michael Dinkel, Norbert Dinkel, Markus Krappmann, Anna-Maria Martin, Daniel Schlund, Alexandra Balik, Marcus Ultsch, Otto Weis, Rainer Wudy, Dirigent Petr Horejsi und ihm selbst als Vorsitzendem – aufgelöst wird. Marcus Ultsch übermittelt für den Festausschuss „ein herzliches Dankeschön an alle, die in irgendeiner Form zum Gelingen dieses Jubiläums beitragen wollten oder dies auch schon getan haben!“.
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