BAD STAFFELSTEIN

Kinderpflegerin Christine Fischer geht in den Ruhestand

Kinderpflegerin Christine Fischer geht in den Ruhestand
Das war einmal: In der „Zwergenhöhle“ schaut sich Erzieherin Christine Fischer mit den Jüngsten ein Buch an. Nach 34 Jahren hat sie nun ihren Abschied gefeiert. Foto: Gerd Klemenz

Umarmungen, Händeschütteln, auch die ein oder andere Träne der Wehmut, vor allem aber viele herzliche Worte des Dankes und der Wertschätzung. Obwohl ihr alle den Ruhestand von ganzen Herzen gönnen, lässt man sie doch nur ungern ziehen: Die Rede ist von Kinderpflegerin Christine Fischer aus der „Zwergenhöhle“, die seit 1988 in der evangelischen Kindertagesstätte in Bad Staffelstein arbeitet.

Zunächst war sie 20 Jahre im evangelischen Kindergarten und dann die letzten 14 Jahre in der Kinderkrippe „Zwergenhöhle“. Aus einer Kindergartengruppe wurde 2008 eine Kinderkrippe ausgegliedert, da der Bedarf sehr groß war. Christine Fischer ging daraufhin gleich in die Krippe. Die „Zwergenkinder“ nannten sie in all den Jahren liebevolle „Tine“, da sie Christine noch nicht sagen können.

„Die Kinder von heute brauchen das Gleiche wie die Kinder von damals: Zeit und dass sie sich angenommen fühlen.“
Christine Fischer, scheidende Kinderpflegerin

„Die Kinder von heute brauchen das Gleiche wie die Kinder von damals: Zeit und dass sie sich angenommen fühlen“, erklärt die scheidende Kinderpflegerin. Jede Eingewöhnung von neuen Kindern sei deshalb auch etwas ganz Besonderes für sie gewesen: Sie sei auf jedes einzelne Kind individuell eingegangen, habe eine Beziehung zu diesem aufgebaut, Sicherheit vermittelt und dessen Neugier geweckt. Über den Zeitraum von 34 Jahren hat sie das Bild der Einrichtung entscheidend mitgeprägt und dabei einen wesentlichen Beitrag zur Erziehung der Kinder und zur Vermittlung christlicher Werte geleistet, so ihr Arbeitgeber.

Im Gottesdienst sprach Pfarrer Matthias Hagen seinen Dank für ihre langjährige Tätigkeit aus und verabschiedete Christine Fischer offiziell vor der Pfarrgemeinde. An ihrem letzten Tag inmitten der Kinderschar bereiteten ihr nun ihre Kolleginnen, Vertreter der Kirche sowie die Trägervertreterin der evangelischen Kindertagesstätte Bad Staffelstein und natürlich die Jungen und Mädchen selbst einen zu Herzen gehenden Abschied.

Christine Fischer hinterlässt eine große Lücke

„Du fühlst dich mit der Einrichtung verbunden und gehst mit einem lachenden und weinenden Auge in den Ruhestand. Tine, du warst eine engagierte, belastbare, flexible Kraft mit sehr guten Qualifikationen in allen pädagogischen Bereichen. Mit deiner immer lustigen und aufheiternde Art hast du deine Kolleginnen immer wieder aufmuntert“, würdigte Kita-Leiterin Beate Wagner ihre Mitarbeiterin, mit der sie eng und vertrauensvoll zusammenarbeitete. „Sie hinterlässt eine große Lücke. Wir verstanden uns auch ohne Worte, in der Gruppe werden wir dich vermissen“, fügte das Team der „Zwergenhöhle“ an.

Fischers Beliebtheit resultiere insbesondere aus ihrem liebevollen, partnerschaftlichen Umgang mit den Kindern. Sie hat ganze Generationen durch deren Kindergartenzeit begleitet. Wie viele Kinder sie über die Jahrzehnte betreut hat, kann sie nicht sagen, aber es müssen Hunderte gewesen sein. „Einige von ihnen bringen jetzt wiederum schon ihre Kinder in die Krippe. Das ist auch schön zu sehen“, sagt sie, und es ist gleich zu spüren, dass ihr der Abschied nach dieser langen Zeit nicht ganz leicht fällt.

Leidenschaft für Kinder schon von Jugend an

Der Wunsch vom Einzug in die neue Tageskindesstätte geht für die 64-Jährige nicht mehr in Erfüllung. Aktuell ist die „Zwergenhöhle“ noch im evangelischen Gemeindehaus untergebracht.

Die Leidenschaft für die Kinder hatte „Tine“ bereits seit ihrer Kindheit. So kümmerte sie sich in ihrem Heimatort schon recht früh um die Kleinen. Nach ihrer Schulausbildung war sie im Heilpädagogischen Zentrum der Caritas in Lichtenfels beschäftigt, bevor sie in der evangelischen Kindertagesstätte in Bad Staffelstein als Kinderpflegerin begann. Jetzt beginnt für Christine Fischer ein neuer Lebensabschnitt.

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