
Wie die Bürger des Marktes Ebensfeld in der Vergangenheit schon des öfteren bewiesen, stellt Nächstenliebe für sie kein bloßes Lippenbekenntnis dar. Nun durfte sich die „Helfen mach Spaß“-Sonderaktion „Ukraine“ über großartige Unterstützung freuen. Besucher eines ergreifenden Konzerts der Musikvereinigung Ebensfeld am Ostermontag sowie weitere Unterstützer bewiesen Herz. Sie sorgten für eine Spendensumme, die selbst die optimistischsten Hoffnungen noch übertraf: 4100 Euro. Dementsprechend strahlende Gesichter gab es bei der symbolischen Scheckübergabe im Engelhardts-Keller in Ebensfeld.
„Eine Stunde für den Frieden“ - unter diesem Motto veranstaltete die Musikvereinigung Ebensfeld am Ostermontag einen sehr gelungenen Konzertabend in der Ebensfelder Pfarrkirche. Vom ukrainischen Stück „Bell Carol“ bis zur Filmmusik zu „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ reichte der Mix an musikalischen Darbietungen. Zwischen den Stücken gab es besinnliche Textlesungen.
Mitgewirkt am Ostermontag hatte auch aRedakteur Till Mayer, der seit fünf Jahren über die nun eskalierten Kriegswirren in der Ukraine aus erster Hand berichtet und seit 2007 aus der Ukraine. Zum Zeitpunkt des Konzert war er gerade als Journalist aus dem kriegserschütterten Land zurückgekehrt. Wie die Konzertbesucher erfuhren, unterstützt die Sonderaktion „Ukraine“ des „Helfen macht Spaß“-Leserkation eine für in bitterster Not lebende ukrainische Rentner enorm wertvolle Einrichtung, das Medico-Soziale Zentrum des Roten Kreuzes im westukrainischen Lwiw. Die betagten Menschen, die durch die Einrichtung mit derzeit fünf Rotkreuz-Besuchsschwestern wertvolle Hilfe erfahren, sind chronisch krank, haben keine helfenden Angehörigen und verfügen auch nicht über eine Krankenversicherung. Von den rund 75 Euro, die Senioren monatlich erhalten, ist ein menschenwürdiges Leben schlicht nicht möglich, zumal sie auch noch regelmäßige Medikamente benötigen. Und gut die Hälfte der Rente für Engergiekosten verbraucht wird.
Die Gehälter der Rotkreuz-Schwestern, Medikamente, Lebensmittelpakete sowie Unterhaltskosten der Einrichtung – all dies finanziert ein Rotkreuz-Spendenprojekt, welches der DRK-Landesverband „Badisches Rotes Kreuz“ verwaltet und welches seit vielen Jahren von der Helfen-macht-Spaß-Sonderaktion „Ukraine“ unterstützt wird.
Ein wahrlich stolzes Spendenergebnis
Angesichts der schlimmen Notsituation, in welcher sich die ukrainischen Rentner befinden, öffneten die Ebensfelder dankenswerter Herz und Portemonnaie. Till Mayer war „hin und weg“, als er von der Gesamtspendensumme erfuhr: sage und schreibe 4100 Euro. Zu den Spenden am Konzertabend mit stolzen 1500 Euro kamen noch eine Spende der Gruppe „MixDur“, eine weitere Privatspende, der Teil einer Kollekte bei einer Passionsandacht sowie der Erlös einer Bratwurst-Verkaufsaktion des Katholischen Frauenbundes Ebensfeld hinzu und sorgten so insgesamt für das wunderbare Ergebnis.
„Mit dem Geld kann man beispielsweise ein dreiviertel Jahr zwei Gehälter der Rotkreuz-Schwestern bezahlen. Durch die verschiedenen Spendeneingänge seit der Invasion konnte die Hilfe sogar ausgeweitet werden“, freute sich Mayer für die betroffenen Senioren in Lwiw.

Den Aktiven der Musikvereinigung war das Konzert ein Herzensanliegen. Auch Otto Weidner, der an der Trompete selbst im Ensemble mitwirkt, lobte die Sonderaktion von „Helfen macht Spaß“: „Man weiß, dass das Geld gut ankommt und gute Verwendung findet.“
„Dieses Konzert war in dieser Form auch für uns etwas Besonderes“, ergänzt bei der Spendenübergabe der Vorsitzende der Musikvereinigung, Rudi Dierauf. Die zusätzliche Zeit der Vorbereitung hätten die Musiker gerne investiert, meinte auch die Dirigentin des Blasorchesters, Kathrin Motschenbacher: „Das war für uns Neuland, aber darauf haben wir uns gerne eingelassen.“ Der Applaus, den die Musiker im Anschluss an ihre Darbietung zu Recht genießen durften, sprach für sich.
Das Konzert, von dem auch er selbst sich sehr angetan zeigte, habe die Zuhörer berührt, schilderte Till Mayer seine Eindrücke von der ganz besonderen Atmosphäre am Ostermontag in der Ebensfelder Pfarrkirche: „Eine Ukrainerin unter den Konzertbesuchern hatte Tränen in den Augen.“ „Nicht nur die“, räumte Dirigentin Motschenbacher an dieser Stelle ehrlich ein.
Pater Lijoy Jacob zeigt sich sehr gerührt
Pater Lijoy Jacob, der beim Konzert für alle jene ein Gebet sprach, die unter den schrecklichen Kriegswirren in der Ukraine leiden, zeigte sich ebenfalls überglücklich über die großartige Spendensumme und sehr gerührt von diesem tollen Akt der Mitmenschlichkeit: „Ganz herzlichen Dank an alle, die die Aktion unterstützt haben, das ist einfach nur großartig.“
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