
Wunderschöne klassische Musik genießen und gleichzeitig Gutes tun – zwei Fliegen mit einer Klappe schlugen die Besucher des „Helfen-macht-Spaß“-Benefizkonzertes am frühen Samstagabend im Festsaal des Bezirksklinikums Obermain in Kutzenberg. Es wurde um freiwillige Spenden gebeten, die in voller Höhe der Aktion des Obermain-Tagblatts zugunsten hilfsbedürftiger Menschen der Region zugute kommen.
Es war Corona-bedingt das erste Event nach langer Zeit und gleichzeitig auch das erste im diesem Jahr. Dietmar Hagel vom Bezirksklinikum Obermain konnte mit Eva Sohni-Wengoborski an der Violine und Georg Schäffner am Klavier zwei Meisters ihres Fachs begrüßen. Beide hätten sofort zugesagt, als sie erfuhren, dass es sich um ein Benefizkonzert handelt.
Die beiden Musiker spielten zur Eröffnung die Sonate in F-Dur op. 24 für Violine und Klavier von Ludwig van Beethoven, bekannt als „Frühlingssonate“. Trotz der kühlen Außentemperaturen und der starken Regenfälle rief das Werk bei den zahlreichen Zuhörer doch unvermutet frühlingshafte Assoziationen hervor. Antonín Dvorák komponierte die zauberhafte Romanze für Violine und Orchester in f-Moll op. 11, die im Anschluss zu hören war.
Die dritte Violinsonate Edvard Griegs, die danach zu hören war, gehört zu seinen wichtigsten Kompositionen und zählt, zusammen mit den Sonaten von Johannes Brahms und César Franck, zu den bedeutendsten Werken der Gattung aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts. Ihre Weltgeltung lässt sich unter anderem an der Tatsache ablesen, dass sie in Thomas Manns Roman „Doktor Faustus“ Erwähnung findet. Die Sonate erfreut sich seit ihrer Entstehung anhaltend großer Beliebtheit.
Edvard Grieg, Peter Tschaikowsky und Riccardo Drigo
Peter Tschaikowsky schrieb das Souvenir d'un lieu cher op. 42 („Erinnerungen an einen geliebten Aufenthalt“) für Violine und Klavier im Jahr 1878. Es handelt sich dabei um die drei Charakterstücke Méditation, Scherzo und Melodie. Die beiden Künstler gaben die „Melodie“ zum Besten. Von Riccardo Drigo spielten sie „Valse Bluette“ (bearbeitet von Heifetz) für Violine und Klavier.
Als Zugabe eine Komposition von Fritz Kreisler
Drigo war ein italienischer Ballettkomponist, der 1878 nach St. Petersburg ging. Dort wirkte er zunächst als Dirigent an der italienischen Oper und später als Dirigent und Komponist des kaiserlichen Balletts. Seine eigenen Ballettwerke waren sehr populär. Der große Geiger Leopold Auer bearbeitete als erster den „Valse Bluette“ aus Drigos „Quatre Airs de Ballet“ für Solo-Violine. Er wurde dann von Heifetz für Violine und Klavier bearbeitet.
Zum Abschluss wurde der „Ungarische Tanz Nr. 2“ in d-Moll für Violine und Klavier gespielt. Die Zuhörerinnen und Zuhörer waren von den Darbietungen von Eva Sohni-Wengoborski und Georg Schäffner angetan, was der Zwischenapplaus und der lang anhaltender Schlussbeifall bewies. Als Zugabe hatten die beiden Künstler noch von Fritz Kreisler „Marche mimiature viennoise“ parat.
Eva Sohni-Wengoborski war 1. Geigerin der „Bamberger Symphoniker” (Bayerische Staatsphilharmonie) und Dozentin für Violine an der Universität Bamberg. Sie spielt eine kostbare venezianische Geige von Francesco Goffriller aus dem Jahre 1730. Georg Schäffner ist Organist an der Basilika in Gößweinstein und erhielt den Kulturpreis des Landkreises Forchheim und den Kulturpreis von Oberfranken. Er war auch schon bei Konzerten in Vierzehnheiligen zu erleben.
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