
Bei einer gemeinschaftlichen Umweltaktion des Landschaftspflegeverbandes mit der Abschlussklasse der Fachrichtung Werken der Realschule Bad Staffelstein wurde an fünf Nachmittagen auf der Maininsel Unterbrunn ein Ziegenunterstand errichtet.
Insgesamt ist es schon der dritte Ziegenunterstand, der für das BNN-Projekt „Weidelandschaft Obermain“ mit dem Projektleiter Gerhard Hübner gebaut wurde, aber der erste in Kooperation mit der Viktor-von-Scheffel-Realschule. Organisiert wurde diese Gemeinschaftsaktion von der Gebietsbetreuerin Rebekka Mayer, denn der Ort – die Maininsel bei Unterbrunn – liegt im Vogelschutzgebiet und somit in ihrem Arbeitsfeld, was Akzeptanzwerbung und Öffentlichkeitsarbeit für Natura 2000-Gebiete betrifft. In Annette Hohl fand sie eine sehr aufgeschlossene Lehrerin, die sich und ihre Schüler sofort für das Projekt begeisterte und bei der Umsetzung selbst kräftig mit zulangte.
Komplikationen beim Baubeginn
Gleich zu Beginn erteilte die Natur eine Lektion: „Die Natur richtet sich nicht nach den Plänen von uns Menschen.“ Pünktlich zum geplanten Baubeginn trat der Main über die Ufer, sodass die Maininsel nicht zu erreichen war. Der verschobene Baubeginn fiel nun in die Prüfungszeit der Schüler. Doch trotz Prüfungsstress vor den Osterferien zeigten die Schüler volles Engagement, und so fanden sich immer einige Schüler, um an vier Nachmittagen nach der Schule in ihrer Freizeit Anfang April den Grundstock mit Fundamentausrichtung und Rahmenbau zu setzen.
Arbeiten gingen flott von der Hand
Am ersten Osterferientag rückte die Truppe dann sogar in Vollbesetzung an, und es konnte tatsächlich das Werk vollendet werden. Man merkte den Schülern gleich an, dass sie handwerkliches Geschick aus dem Schulunterricht mitbrachten, was die Arbeiten flott von der Hand gehen ließ.
Umstellung von Rindern auf Ziegen
Rebekka Mayer lobte und dankte für den Einsatz der Mädchen und Jungen. So musste lediglich der Materialaufwand über das BNN-Projekt gestemmt werden. Dank der Spende des Ersten Bürgermeisters von Ebensfeld, Bernhard Storath, war auch für eine kleine Stärkung gesorgt. Die Einrichtung eines festen Unterstands war erforderlich, weil im vergangenen Jahr von Rinder- auf Ziegenbeweidung umgestellt werden musste.
Da Ziegen witterungsempfindlicher sind als Rinder, brauchen sie einen Rückzugsort, an welchem sie sich bei Regenperioden unterstellen können. Dabei reicht das Laubdach von Bäumen im Frühjahr und Herbst hierfür nicht aus.
Ein Provisorium des vergangenen Jahres, errichtet aus Fanggatter-Zaunelementen, die mit Planen abgedeckt waren, wurde von Stürmen zerfetzt. Dank der Schüler gibt es nun etwas Festes und Dauerhaftes. Und die Ziegen konnten Einzug halten, um ihre Landschaftspflegearbeit – den Fraß am Gehölzaufwuchs – zu vollrichten.
Beitrag für Artenschutz und Biodiversität
Gleich integriert in das Bauwerk wurden zwei Spalten-Fledermausquartiere aus überschüssigen Brettern. Die Wände des Unterstands eignen sich außerdem zum Anbringen von weiteren Artenhilfsmaßnahmen wie dem Anbringen von weiteren Nisthilfen wie beispielsweise für Wildbiene und anderen Insekten, was sukzessive geschehen wird. So kann aus einer funktionalen Baumaßnahme noch ein Beitrag zum Artenschutz und zur Förderung der Biodiversität integriert werden.
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