KUTZENBERG

Feuerwerk aus 100 Jahren Kino

Bill Ramsey lässt grüßen: Prächtige Unterhaltung bot die Umsetzung der Filmsongs „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“... Foto: Mario Deller

„Von Hollywood träumen“ – so lautete das Programm – ließen das Damentrio „Ladyssimo“ sowie Pianistin Beate Roux ein hellauf begeistertes Publikum mit einer mehr als gelungen zu bezeichnenden zweistündigen Darbietung im Kutzenberger Festsaal. Den Gästen wurde ein höchst vielfältiger Blumenstrauß aus hundert Jahren Filmgeschichte dargeboten, von fröhlich-lebensfroh über frivol bis nachdenklich-melancholisch.

„Wir wollen mit euch die Sorgen vertreiben und Sehnsucht beschreiben“ – mit diesem musikalisch vorgebrachten Versprechen betraten Elisabeth Merklein, Alexandra Eyrich und Sonja Zillig die Bühne im Festsaal. Und sie hielten Wort. In den nachfolgenden rund zwei Stunden nahmen die drei Mitglieder des Ensembles „Ladyssimo“ das Publikum mit auf eine musikalische Reise durch die Welt der Traumfabrik.

Pure Lebensfreude

Verrückt-schrille Passagen wie die Darbringung der Filmmelodie „Always look on the bright side of life“ aus „Das Leben des Brian“ erfreuten die über 200 Gäste ebenso wie pure Lebensfreude verkörpernde Songs. So schwelgte das Publikum in Erinnerungen an die Heimat- und Schlagerfilmzeit bei einer Hommage an Caterina Valente: „Tipitipitipso, beim Calypso sind dann alle wieder froh – im schönen Mexiko!“ Dann wieder machte das Ensemble als adrette Kellnerinnen Werbung für das „Weiße Rössl am Wolfgangsee“. Beeindruckend gestalteten sich auch die Solodarbietungen. Beispielhaft genannt sei hier die von Sonja Zillig zur Vertonung gebrachte Titelmusik „Skyfall“ aus dem gleichnamigen James-Bond-Film.

Begleitet von Pianistin Beate Roux, die im Festsaal der jeweiligen Intention der Filmsongs mit ihrem Spiel exzellent zusätzliche Tiefe verlieh, wussten die Darstellungen von „Ladyssimo“ nicht nur durch ihren Gesang zu überzeugen, sondern auch durch Mimik und Schauspielkunst. Dieser gelungene Mix gefiel etwa bei der Umsetzung von durch Bill Ramseys gleichnamigen Schlagerlied unvergessenen Filmklassiker „Ohne Mimi geht die Mimi nie ins Bett“. Ein anderes Mal sah man im Publikum schmunzelnde Gesichter, als das Damentrio im Neandertaler-Kostüm „Meet the Flinstones“ trällerte.

Ein Kompliment darf man auch dem Publikum machen, das sich auf die mit den jeweiligen Filmsongs transportierten unterschiedlichen Stimmungen einließ, was zusätzlich positiv zum Gelingen der Veranstaltung beitrug. Rhythmisch klatschte die Zuschauermenge mit beim Lied „I will follow him“ aus dem Film „Sister Act“. Als dann Alexandra Eyrich das jüdische Lied „Yeroushalaim Chel Zahav“ sang, hätte man eine Stecknadel im Festsaal fallen hören. Das Lied wurde komponiert für den bewegenden Streifen „Schindlers Liste“ – eine cineastische Verbeugung vor Oskar Schindler, der 1200 Juden vor dem sicheren Tod im Konzentrationslager Auschwitz bewahrte.

Zahlreiche Höhepunkte

Heimatfilm-Schnulzen, Gänsehaut erzeugende Kriminalfilme, bewegende Melodramen – alles war dabei bei diesem Mix mit zahlreichen Höhepunkten der Filmgeschichte. „Auch uns hat es wieder viel Spaß gemacht“, meinte Sonja Zillig, nachdem das Publikum tosenden Abschlussbeifall spendete. Mit „Vielen Dank für die Blumen“ verabschiedeten sich „Ladyssimo“ und Pianistin Beate Roux schließlich mit dem bekannten Udo-Jürgens-Lied. So mancher im Publikum hatte da freilich gleich „Tom und Jerry“ im Kopf. Um im Zeichentrickfilm-Bild zu bleiben: Auch Fred Feuerstein hätte diesen Nachmittag bestimmt genossen. Yabadabadoo!

Da wurden bei den älteren Gästen Erinnerungen an die Heimatfilmzeit der 1950er wach: Das Ensemble (hier Alexandra Eyrich...

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