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Weismainer Stadtrat diskutiert: Supermarkt oder Baugbebiet?

Weismainer Stadtrat diskutiert: Supermarkt oder Baugbebiet?
Im Bild die rechte Seite des Grundstückes zwischen Hollfelder Straße und Ortsumgehung war Zankapfel. Was soll hier entstehen: ein Baugebiet oder ein Vollsortimentsmarkt. Foto: Roland Dietz

Ein Bauantrag des Bürgerblocks (BB) sorgte für ein Diskussion bei der jüngsten Stadtratssitzung. Die beiden Stadträte Bernd Detsch und Uwe Dück hatten die Aufstellung eines qualifizierten Bebauungsplanes für ein allgemeines Wohngebiet zwischen der Ortsumfahrung und der Hollfelder Straße beantragt.

Hintergrund für den Antrag sei, laut Bürgerblock, Bauflächen für Weismain zu suchen und so die Stadtentwicklung nachhaltig zu fördern. Unter Beachtung des Programms „Innen statt Außen“ soll der Zuzug junger Familien forciert und die Abwanderung verhindert werden.

Die Sache mit dem Vollsortimentsmarkt

Doch für das angedachte neue Baugebiet war bereits bei der Augustsitzung eine Nutzung mit der Errichtung eines Vollsortimentsmarkts im Gespräch. Aus Sicht des Bürgerblocks jedoch würde die Stadt Weismain eine der besten verfügbaren Flächen für ein Baugebiet im Falle einer Gewerbeansiedlung verschwenden. In der Augustsitzung wurde kein endgültiger Beschluss gefasst. Bei der damaligen Abstimmung, die mit den Gegenstimmen von Bernd Detsch, Uwe Dück, Ursula Gommelt und Jochen Schäfer (CSU) endete, wurde für eine Weiterverfolgung des Grundsatzbeschlusses Vollsortimentsmarkt gestimmt.

Zweiter Bürgermeister Matthias Müller, der die Sitzung leitete, konnte dazu ausführen, dass nun schon einer der beiden Grundstückeigentümer für einen Bau eines Einkaufsmarktes seine Zustimmung gegeben habe. Allerdings nicht für ein mögliches Baugebiet. Die Firma Ratisbona-Handelsimobilien, die für etwaiges Erstellen von Märkten zuständig ist, habe mit REWE, Edeka und Tengelmann Kontakt aufgenommen. Diese werden eine Standortanalyse und Gutachten für eine Machbarkeit erstellen, die dann an den Stadtrat geht

Tobias Pregler (SPD) meinte dazu, dass er sich die Mühe gemacht habe, Bürger nach ihrer Meinung zu fragen. 95 Prozent der Befragten waren für einen Einkaufsmarkt – egal wo der Standort sei. Die Lebensqualität würde damit auf jeden Fall steigen.

Unterschiedliche Ansichten der Gremiumsmitglieder

Vor den Kommunalwahlen waren alle Parteien der Meinung, dass hier etwas geschehen muss. „Jetzt haben wir die Möglichkeit und werden sie vielleicht nicht nutzen“, meinte er kopfschüttelnd. Man dürfe das Ganze nicht verwässern, lautete die Meinung von Janine Brunecker. Wenn nun ein Baugebiet entstehen würde, führe dies am Votum pro Vollsortimentsmarkt aus der vergangenen Sitzung vorbei. Rudi Dück und Jochen Schäfer, beide CSU, gaben zu bedenken dass es sich nur um eine mögliche Weiterverfolgung des Themas „Markts“ nicht aber um einen endgültigen Beschluss handle.

Jochen Schäfer stellte die Frage „Sind Supermärkte wichtiger als Baugebiete“. Ursula Gommelt war der Meinung, dass es egal, in welcher Nutzung, wieder einmal einen großen Flächenverbrauch geben würde, der nicht sehr sinnvoll wäre. Es müssten, wenn überhaupt andere Standorte gefunden werden.

Rudi Dück machte auch auf die Schwierigkeiten eines solchen neuen Baugebietes aufmerksam, da man sicher mit der Thematik „Innen statt Außen“ konfrontiert werde. Man habe sich hier das Heft des Handelns aus der Hand nehmen lassen. Michael Bienlein (CSU) vertrat die Meinung, dass man mehrere Möglichkeiten auch für ein Baugebiet erörtern müsste. Dies könnte sogar im Bereich Feldteile entstehen.

Kritik erntete Bernd Detsch für seinen Vorschlag, den Tagesordnungspunkt drei Monate zurück zu stellen. Der Geschäftsführer der Stadt Weismain, Frank Gebhardt erklärte dazu, dass es zu Neuaufnahmen eines Tagesordnungspunkts bei veränderter Sachlage durchaus kommen könne. Daraufhin wurde die Vertagung einstimmig beschlossen.

Nur kurzen Redebedarf gab es zum Antrag der SPD-Fraktion dass der die Sitzungen des Grundstücks,- Bau,- und Umweltausschusses von bisher Montags auf Dienstag zu verlegen. Dies betreffe nicht die Sitzungen der jeweiligen Ausschüsse. Erforderlich war dies da einige Räte für den Montag terminlich sehr eingeschränkt sind. Dies wurde von den Räten einstimmig befürwortet.

Sehr zufriedene Gesichter hatte der Tagungsordnungspunkt „Umstellung der restlichen Straßenbeleuchtungen im Stadtgebiet auf LED-Technik“ zur Folge. Durch die Firma Bayernwerk wurde mitgeteilt, dass im nächsten Jahr die turnusgemäße Inspektion der Straßenbeleuchtungen anstehe.

Straßenbeleuchtung wird umgestellt

In diesem Zuge wurden der Stadt Weismain angeboten, die restlichen Straßenbeleuchtungen günstig und effizient auf LED-Technik umzustellen. Dabei würden 368 Peitschenleuchten, 243 technische Kofferleuchten und 32 gestalterische Pilz-Glocken und Vierkantleuchten erneuert. Die Investitionskosten inklusive Förderung würden sich auf 146 000 Euro belaufen. Die damit verbundene Stromkosteneinsparung von 35 000 Euro pro Jahr und in 4,2 Jahren Animationszeit wären die Kosten gedeckt, erklärte Zweiter Bürgermeister Matthias Müller. Ursula Gommelt freute sich, das Umweltschutz und Kosteneinsparung Hand in Hand gehen.

Michael Bienlein sagte dazu das es schon länger ein allgemeines sogenanntes Lichtmanagement gebe. So könne weiter geprüft werden, ob in Weismain Bewegungs- und Helligkeitssensoren oder eine Nachtabschaltung von 23 bis 5 Uhr möglich wären, um weiter Kosten zu verringern. Einstimmig wurde beschlossen, dass die Verwaltung mit einer Beantragung der Fördermittel sowie der Detailabsprache zur Umsetzung der Umrüstung betraut wird.

Positives konnte der Zweite Bürgermeister über das Vorankomme in Sachen Kanalbau berichten. So bestehe die Hoffnung, dass in der Von-Rudhardt-Straße bis Weihnachten alles verlegt sein wird.

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