
Die vom Durchgangsverkehr gebeutelten Ortschaften Fassoldshof, Rothwind und Mainroth erhalten nach 30 Jahren eine Umgehung. Im Gemeinderat von Altenkunstadt freute man sich über alle Parteigrenzen hinweg mit den Bürgern aus den betroffenen Dörfern, dass ihr Herzenswunsch endlich in Erfüllung gegangen ist. Obgleich Altenkunstadt von der Maßnahme nicht unmittelbar betroffen ist – Fassoldshof und Rothwind gehören zum Markt Mainleus, Mainroth ist ein Ortsteil von Burgkunstadt – kam es bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend zu einer regen Debatte, bei der auch so manch kritisches Wort fiel.
„Die Pläne sind nicht der große Wurf“, meinte Georg Deuerling von den Freien Bürgern der Ortsteile (fBO), der die Umgehung grundsätzlich befürwortet. Hätte man die Bahnlinie nach Süden verschoben, dann bräuchte man nicht die zwei großen Brücken und hätte stattdessen eine ebenerdige Straße errichten können. Seiner Ansicht nach gehe es bei der Umgehung nicht um die Bürgerinnen und Bürger. Vielmehr werde dem Schwerlastverkehr der Weg geebnet. Theisau und Mainklein würden, prognostizierte der Redner, unter dem gestiegenen LKW-Verkehr leiden. „Man kann nicht alles auf einmal machen“, konterte Hans Werner Schuster (CSU) Deuerlings Einwand.
Kein Lärmschutz
Letzterer hatte auch moniert, dass es keinen Lärmschutz gebe und kein Abstand zur Wohnbebauung. Um die Lärmbelästigung zu reduzieren und die Unfallgefahr bei den zwei Auffahrten zu minimieren, regte Rolf Gnatzy von der Freien Wähler Gemeinschaft (FWG) an, das Tempo wie bei der Mainleuser Umgehung auf 70 oder 80 Stundenkilometer zu reduzieren. Bei einer Stimmengleichheit von neun Ja- und neun Nein-Stimmen wurde Gnatzys Antrag abgelehnt. Bei einem Patt gilt ein Antrag als abgelehnt.
Bürgermeister Robert Hümmer (CSU) hatte zuvor darauf hingewiesen, dass nach Auskunft des staatlichen Bauamtes Bayreuth bezüglich des Lärmschutzes alle Grenzwerte eingehalten würden. Für Frank Novotny (SPD) steht fest: „Die Umgehung schafft Potential zur Verschönerung und Weiterentwicklung der drei Orte.“
Stephanie Dittrich regte an, die Umleitung für den vielbefahrenen Main-Radwanderweg während der langen Bauphase gut auszuschildern. Mit 14 zu vier Stimmen sprach sich das Gremium für die vorgelegte Planung aus.
Auf Vorschlag von Geschäftsstellenleiter Alexander Pfaff wird dem Beschluss ein Protokoll der Sitzung beigelegt, damit das Staatliche Bauamt über alle Anregungen und kritischen Äußerungen informiert ist.
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