BURGKUNSTADT

Standpunkt: Ein Rückschlag für das Ehrenamt

Ein Bild aus besseren Zeiten: Die frühere Feuerwehrkommandantin Marion Berthold von der Freiwilligen Feuerwehr Weidnitz ...

Was ist schiefgelaufen bei der Weidnitzer Feuerwehr? Den rund 20 Ehrenamtlichen, die jahrelang ihre Freizeit dafür geopfert haben, dass ihre Nachbarn sicher schlafen können, muss die Auflösung der Wehr wie ein Schlag ins Gesicht erscheinen. Doch das Ende war absehbar. Im Rückblick erscheint es unglaublich, dass die Brandschützer bereits seit elf Jahren kein zuverlässiges Zugfahrzeug für ihre Pumpe hatten und sie deshalb bei manchen Einsätzen nicht nutzen konnten.

Damit solche kleinen Wehren weiterhin einsatzbereit bleiben, wenn es personell eng wird, wurde die Alarmierungsgemeinschaft mit Strössendorf und Zeublitz gegründet. Und für Strössendorf wird ein Tragkraftspritzenfahrzeug bestellt. Gemeinsam mit den Nachbarwehren könnten die Weidnitzer als weiterhin ausrücken.

Doch ohne Kommandant kann eine Wehr nicht funktionieren. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Dass sich dafür niemand findet, ausschließlich auf das fehlende Zugfahrzeug zurückzuführen, wie Ulrike Dinglreiter, ist zu kurz gedacht. Warum haben die Verantwortlichen nur regelmäßig auf ihre Probleme hingewiesen, nicht aber bei der Feuerwehrbedarfsplanung 2014 bereits ihre Forderungen angemeldet? Warum wurden die Vorschläge für ein Fahrzeug nicht vehementer vorgebracht, wenn die Wehr schon bereit war, sich finanziell zu beteiligen?

Auch Dinglreiter hätte als Stadträtin jederzeit die Gelegenheit gehabt, Anschaffungen zu beantragen. Schließlich hat die Stadt durchaus geholfen, wie die Investition in den Traktor der ehemaligen Kommandantin belegt.

Indem sie der Bürgermeisterin die alleinige Verantwortung zuschieben will, macht es sich Ulrike Dinglreiter zu einfach. Zumal sie als Stadträtin nicht nur Verantwortung für die Weidnitzer Wehr trägt, deren Vorsitz sie innehat. Schließlich warten auch andere Wehren schon seit Jahren auf Anschaffungen, ohne deswegen hinzuwerfen.

Dieses Trauerspiel schadet nicht nur den Weidnitzern, sondern auch dem ehrenamtlichen Engagement im ganzen Stadtgebiet.

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