BURGKUNSTADT

Protest gegen Auflösung der Feuerwehr Weidnitz

Die Feuerwehr Weidnitz wird aufgelöst
Die Weidnitzer Feuerwehrleute zusammen mit Kameraden aus Burgkunstadt und Hochstadt nach dem Ablegen des Leistungsabzeichens „Die Gruppe im Hilfeleistungseinsatz“ im Jahr 2018. Foto: Archiv-Ingrid Kohles

Das hat es in Burgkunstadt noch nicht gegeben. Der Stadtrat hat die Auflösung der Freiwilligen Feuerwehr Weidnitz bei vier Gegenstimmen (Dr. Ulrike Dinglreiter, Thomas Müller, Manfred Weigand, alle BV, und Thomas Barnickel, Grüne) beschlossen. Den Schutzbereich Weidnitz übernimmt die Stützpunktfeuerwehr Burgkunstadt. Vorausgegangen waren heftige Diskussionen und Anschuldigungen.

Ohne Führungspersonal muss die Wehr aufgelöst werden

Da die Feuerwehr Weidnitz mangels Führungspersonals ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen könne, müsse sie aufgelöst werden, erläuterte Bürgermeisterin Christine Frieß. Sie erinnerte an die vergeblichen Versuche einen Kommandanten und einen Stellvertreter zu finden, wie berichtet. Gleichzeitig wies sie Kritik zurück, die Stadt habe die Wehr nicht unterstützt. So habe man der ehemaligen Kommandantin die Nutzung ihres Traktors als Zugfahrzeug für die Tragkraftspritze vergütet und dessen Reparatur bezahlt. Als der ausfiel, habe man sich um einen Ersatz oder ein Allradfahrzeug bemüht, doch kurzfristig nichts geeignetes gefunden.

Die Beschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeugs (TFS) würde über ein Jahr dauern, es könne im Feuerwehrbedarfsplan angefordert werden. Auf die Frage, ob sich Führungskräfte zur Verfügung stellten, wenn das Geld für ein Fahrzeug beschafft werde, habe sich niemand gemeldet. „Sobald ein Kommandant und sein Stellvertreter da sind, wird die Feuerwehr wieder aktiviert“, versicherte Frieß.

Es gehe nicht um die personelle Frage, sondern um die technische, konterte Ulrike Dinglreiter (sie ist auch Vorsitzende der Feuerwehr Weidnitz). Seit elf Jahren fordere die Wehr vergeblich ein Zugfahrzeug. „Es wird sich niemand finden, wenn die Stadt nicht sagt, wann das Fahrzeug kommt“, betonte sie.

Dinglreiter: Ohne Fahrzeug finden sich keine Kommandanten

Die Feuerwehrleute hätten vier Vorschläge (von der Anschaffung eines Allradfahrzeugs bis zu einem gebrauchten TSF) gemacht und sogar eine Beteiligung von 5000 Euro angeboten, doch die Stadt habe nicht reagiert. „Sie haben die Ehrenamtlichen im Regen stehen lassen, weil sie neun Jahre lang ihren Job nicht gemacht haben und jetzt schieben sie ihnen auch noch die Verantwortung dafür zu, dass die Wehr aufgelöst wird“, warf sie der Bürgermeisterin vor.

Kathrin Weißmann (CSU) warnte davor, mit pauschalen Vorwürfen, die Motivation aller Feuerwehrleute im Stadtgebiet zu beeinträchtigen. Günter Knorr (CSU) regte an, den Beschluss zu vertagen und einen gebrauchten Traktor zu kaufen. Marco Hennemann schlug vor 10.000 Euro im Haushalt für ein Fahrzeug einzuplanen. „Wir brauchen ein Gesamtkonzept, Geld für ein Fahrzeug reicht nicht – eine Halle fehlt auch“, sagte Susanne Bock von Wülfingen (FW). Ingrid Kohles (FW) wies darauf hin, dass noch drei Wehren auf Fahrzeuge aus dem Bedarfsplan von 2014 warten.

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