
Kaum ein anderer Kirchenchoral ist derart eng mit dem Fest der Konfirmation und somit der Jubelkonfirmation verbunden als „Tut mir auf die schöne Pforte.“ Am vergangenen Sonntag erhielten die Liedzeilen zusätzliche Aussagekraft, da bei der Jubelkonfirmation vor einem Jahr eben jene Pforten der Christuskirche Pandemie-bedingt den Jubilaren verschlossen bleiben mussten. Umso herzlicher fiel das Wiedersehen aus, als nun gleich zwei Jubelkonfirmationen in der Christuskirche gefeiert wurden und alle Jubilare feierlich unter dem Glockengeläut in das Gotteshaus einzogen.
Hierfür veranstaltete die Gemeinde mit Pfarrer Heinz Geyer am Sonntagmorgen zwei separate Festgottesdienste – zunächst für den Jubiläumsjahrgang 2020 und anschließend für die diesjährigen Jubelkonfirmanden. Beide hatten dieselbe Trost spendende Botschaft, indem Pfarrer Geyer allen Jubilaren die Wegbegleitung Jesu Christi auch in schweren Zeiten zusprach.
Die gute Botschaft von Choraldichter Georg Neumark
Die Gemeinde durfte bei beiden Jubiläumsjahrgängen neben den Jubelkonfirmanden, die vor 25 Jahren (silberne Konfirmation), 50 Jahren (goldene Konfirmation) und 60 Jahren (diamantene Konfirmation) zum ersten Mal zum Tisch des Herrn gegangen waren, auch die Christen begrüßen, die die eiserne Konfirmation (65 Jahre) und die Gnaden-Konfirmation (70 Jahre) begingen. Hildegard Schilling feierte dabei am Sonntag das seltene Jubiläum der Kronjuwelen-Konfirmation (75 Jahre).
Den festlichen Rahmen des unter etwas gelockerten Hygienevorschriften stehenden Gottesdienstes steuerte vor allem der Posaunenchor unter der Leitung von Thomas Meyer bei. Nach langer Auszeit durfte er endlich wieder in einer größeren Besetzung aufspielen und kostete dies mit unüberhörbarer Spielfreude voll aus.
Freude über die Rückkehr in die Christuskriche
Im Mittelpunkt der Predigt von Pfarrer Geyer stand die Person Georg Neumarks, der im 17. Jahrhundert trotz zahlreicher persönlicher Tiefschläge immer Halt im christlichen Glauben fand und heute noch als Dichter des Kirchenchorals „Wer nun den lieben Gott lässt walten“ bekannt ist. „Die in dem Lied geäußerte Botschaft ist klar und hat nichts an ihrer Gültigkeit verloren:
Als Christen sind wir nicht frei von Sorgen, aber freier, weil wir Gott und seinen Sohn an unserer Seite wissen dürfen – gerade in schweren Zeiten“, so Pfarrer Geyer.
Gerade hinsichtlich dieser Botschaft war die gemeinsame Feier des Abendmahls ein weiterer Höhepunkt des Gottesdienstes.
Beim Konfirmationsgedächtnis wurden die Jubilare einzeln genannt und mit Applaus der versammelten Gemeinde bedacht.
In den Fürbitten wurde auch den bereits Verstorbenen der verschiedenen Jahrgänge und denjenigen, die nicht dem Gottesdienst in der Christuskirche beiwohnen konnten, gedacht.
Und auch wenn aufgrund der Hygienevorschriften der weitere Austausch gemeinsamer Erinnerungen in Form des von der Gemeinde organisierten „Begegnungskaffeerunde“ im Gemeindehaus nicht stattfinden konnte, erkannte man an den fröhlichen Gesichtern der Jubilare, dass sie alle die Rückkehr in ihre Christuskirche genossen hatten.
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