
In ein Kino verwandelt sich die Alte Vogtei beim nächsten Kultursonntag am 12. Februar um 17 Uhr. Gezeigt wird die Stummfilmkomödie „Safety Last!“ (Ausgerechnet Wolkenkratzer!) mit Harold Lloyd mit Begleitung eines Pianisten wie einst in den 1920-er Jahren.
Der US-amerikanische Stummfilm „Safety Last!“ von Hal Roach aus dem Jahr 1923 ist in die Filmgeschichte eingegangen: Der Hauptdarsteller Harold Lloyd hängt zappelnd am Zeiger einer riesigen Uhr an der Fassade eines Wolkenkratzers, weit über dem Straßenverkehr. Heute gilt Safety Last! als Komödienklassiker und Lloyds bekanntester Film.
Die Geschichte vom amerikanischen Traum mit Flunkerei erzählt
Die Filme von Harold Lloyd erzählen Geschichten vom amerikanischen Traum: wie man den gesellschaftlichen Aufstieg mit viel Optimismus und erheblicher Flunkerei bewältigt. In „Safety Last!“ macht Harold seinen Lieben in der Provinz vor, er habe es in der großen Stadt bis zum Geschäftsführer eines Kaufhauses gebracht, während er tatsächlich nur als Verkäufer arbeitet. Der Humor entsteht aus der Diskrepanz: Als seine Verlobte ihn plötzlich besucht, muss Harold beide Rollen spielen. Die fast zwanzigminütige Sequenz, in der Lloyd als Werbegag die Fassade des Kaufhauses erklimmt, gehört zu den schönsten des Komikers.

Stummen Bildern Leben einzuhauchen, das ist eine alte Kunst, die der Stummfilmpianist Richard Siedhoff mit seiner großen Leidenschaft für Film und Musik wiederaufleben lässt. Dafür ist er nicht nur in Deutschland bekannt und beliebt. In Zeiten digitalisierter Kinos haben seine Veranstaltungen einen unbestechlichen Schauwert und Charme, den man in unserer schnelllebigen Zeit oft vermisst.
Ein großer Musiker mit einer Leidenschaft für den Film
Der 1987 geborene Richard Siedhoff gewann als Sohn eines Musikers schon früh einen Einblick hinter Theaterkulissen und Konzertbühnen. Seit seinem siebten Lebensjahr erhielt er Klavierunterricht, durch das Studium der Musikwissenschaft und des Kulturmanagements in Weimar und Leipzig erweiterte er sein künstlerisches Schaffen. Während des Studiums gewann die Beschäftigung mit Stummfilm und Stummfilmmusik eine immer größere Bedeutung. Bereits mit 18 Jahren führte er seine erste Vertonung eines Stummfilms vor und hat bis heute weit mehr als 300 stumme Filmklassiker mit eigenen Kompositionen und konzipierten Improvisationen sowie einigen adaptierten Originalmusiken begleitet.
Kartenvorverkauf bei Buch und Papier Geis Burgkunstadt; Alte Vogtei, zweites Obergeschoss oder Kulturgemeinde Burgkunstadt, Tel. (09572) 3246. (red)
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