BUCKENDORF

Drei Windräder an Landkreisgrenze bei Buckendorf geplant

Drei Windräder an Landkreisgrenze bei Buckendorf geplant
Auf dem Jura stehen inzwischen viele Windkrafträder wie hier bei Großziegenfeld. Foto: Roland Dietz

Drei Windkrafträder sollen in der Nähe von Buckendorf auf der Hollfelder Gemarkung errichtet werden. Der Bau der Anlagen werde wohl mit mit ziemlicher Sicherheit erfolgen, teilte Bürgermeister Michael Zapf den Bürgern bei einer Ortsversammlung in Buckendorf mit. Das Genehmigungsverfahren werde 2025 und 2026 erfolgen, der Bau und die Inbetriebnahme sei bis 2027/2028 geplant.

Rund 30 Interessierte hatten sich zu der Versammlung im Feuerwehrhaus eingefunden. „An der Beteiligung kann man sehen, dass dieses Thema vielen auf den Nägeln brennt“, sagte der Bürgermeister. Er berichtete von Treffen mit seinen Bürgermeisterkollegen aus Hollfeld, Stadelhofen und Wonsees. Die Fakten seien nicht für alle einfach zu verstehen. Auch er selbst habe eine andere Meinung. Das Vorbehaltsgebiet für Windkraftanlagen sei im Regionalplan festgeschrieben. Ein erster Versuch. dort Windräder zu errichten, sei 2014 gescheitert. Allerdings habe damals niemand ahnen können, dass im Zuge der Energiewende vorgeschrieben werde, dass die Kommunen 1,8 Prozent ihrer Fläche für erneuerbare Energien zur Verfügung stellten. Wenn die baurechtlichen Vorgaben eingehalten würden, habe man keine Handhabe, einen Windpark auf einer Vorbehaltsfläche zu verhindern.

Rechtlich keine Handhabe

Nach neuen Planungen der Stadt Hollfeld wurden drei derartige Gebiete ausgewiesen, eines davon in der Nähe von Buckendorf. Dort sollen nun drei Windkrafträder gebaut werden. Die Firma Prokon wolle an der Landkreisgrenze bei Krögelstein/Wonsees in einer Entfernung von 1300 Meter zu Buckendorf Anlagen mit 250 Meter Höhe errichten.

Drei Windräder an Landkreisgrenze bei Buckendorf geplant
Die Einwohner von Buckendorf zeigten sich enttäuscht von den Nachrichten, die Bürgermeister Michael Zapf mitgebracht hat... Foto: Roland Dietz

Da die Firma Prokon Eigentümer der Grundstücke ist, könne sie die Anlagen bauen. „Rechtlich gibt es keine Handhabe mehr, dies zu verhindern“, betonte Zapf. Allerdings müssten noch technische Gutachten erstellt werden, wie Naturschutzprüfungen und Artenschutzuntersuchungen, etwa zum Schutz von Vögeln. „Welchen Vogel braucht ihr?“, fragte ein Bürger. Allerdings habe sich am Beispiel des Schwarzstorchs gezeigt, dass auch der Vogelschutz solche Anlagen nur schwer verhindern könne. Von staatlicher Seite werde mit viel Nachdruck an der Energiewende gearbeitet und bisherige gesetzliche Vorgaben könnten geändert werden.

„Im persönlichen Gespräch in Hollfeld hat Projektentwickler Patrick Ulges von der Firma Prokon binnen drei Minuten mit Nachdruck klargemacht, dass die Planungen für die drei Windräder auch umgesetzt werden“, berichtete Bürgermeister Michael Zapf. Da rechtlich nichts mehr möglich sei, sollte man wenigstens das Beste für die betroffenen Orte herausholen. Dem widersprach der ehemalige Ortssprecher Alfons Spörlein. Nachbarorte wie Seubersdorf seien ebenfalls betroffen und er habe nichts davon gehört, dass es finanzielle Zahlungen gegeben habe. „Ich kann zwar keine Zahlen nennen, doch das stimmt so nicht“, entgegnete das Stadtoberhaupt.

Drei Windräder an Landkreisgrenze bei Buckendorf geplant
Auch zahlreiche Photovoltaikanlagen wurden auf dem Jura errichtet. Foto: Roland Dietz

Ob das ganze wirtschaftlich ist, wollte Stefan Beßlein wissen. „Was im Großen in Wirtschaft und Politik immer wieder möglich ist, dürfen die Kleinen nicht“, bedauerte er. Er sprach von einer Zweiklassengesellschaft. Er gehe davon aus, dass Prokon die vereinbaren Leistungen einhalten werde. Die Mitarbeiter hätten deutlich gemacht, dass sie einen wirtschaftlichen Erfolg erwarten. Vorgesehen seien Schall-Berechnungen sowie die prüfung von Schattenwurf und Abständen.

„In anderen Kommunen steht noch gar nichts, doch auch in Bad Staffelstein scheint die Sonne und oben auf Kloster Banz geht auch der Wind.“

Michael Zapf

Bürgermeister

Welche weiteren Veränderungen die Energiewende für Weismain noch bringen könnte, beschäftigte die Bürger. „Klar ist, dass sich die Menschen in ländlichen Gegenden wie auf dem Jura übergangen fühlen, weil es diese Masse an Anlagen – egal ob Windkraft oder Photovoltaik – in Metropolen oder touristischen Gebieten kaum gibt“, sagte Bürgermeister Zapf. Weismain habe bereits 1,8% der Fläche erreicht. „In anderen Kommunen steht noch gar nichts, doch auch in Bad Staffelstein scheint die Sonne und oben auf Kloster Banz geht auch der Wind“, gab er zu bedenken. Es gelte, Privilegierungen zu verhindern. „Sicherlich wäre es schön, wenn der Strom, der hier erzeugt wird, auch vor Ort verbraucht würde“, meinte er.

Drei Windräder an Landkreisgrenze bei Buckendorf geplant
Drei Windräder sollen in der Nähe von Buckendorf auf Hollfelder Gebiet errichtet werden (Standorte: rote Markierungen). Foto: Roland Dietz

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