
Die Jura-Umgehung war das beherrschende Thema bei der Jahreshauptversammlung des CSU-Ortsverbands Jura Ost in Modschiedel. In Modschiedel ist die Ortsumgehung dank der Flurbereinigung ausgebaut, doch in Wunkendorf klagen die Bürger über die zunehmende Verkehrsbelastung, seit der LKW-Verkehr nicht mehr durch das Kleinziegenfelder Tal fährt, sondern über den östlichen Jura, wie berichtet. Es gibt es immer noch Probleme wegen der benötigten Flächen, da einige Besitzer diese bisher nicht veräußern wollen. Die Anwohner haben Angst um die Sicherheit ihrer Kinder.
Er könne den Ärger der Bewohner verstehen, erklärte CSU-Kreisvorsitzender und Landrat Christian Meißner. Wenn es dem Landkreis nicht gelinge, die Flächen zu erwerben, wäre ein Planfeststellungsverfahren erforderlich und der Bau würde sich weiter verzögern.
Landrat bittet die Wunkendorfer um Geduld: Grundverhandlungen laufen
„Da die Eigentümer gerne Ausgleichsflächen haben möchten, ist der Weg dorthin wie ein großes Puzzle“, sagte er. Eine Finanzierung sei im Kreishaushalt eingeplant, obwohl das Bauen voraussichtlich teurer werde. „Es werden weiter Gespräche geführt, die nicht einfach sind, denn jeder kann sich gegen gewisse Maßnahmen wehren, was gutes Recht ist“, sagte Meißner. Sicherlich sei die Verkehrsbelastung höher geworden. Er bitte die Anwohner aber um etwas Geduld.
Ein weiteres Sorgenkind sei Regiomed, da der Verband wie viele Kliniken in Deutschland Finanzprobleme habe. Das alte Krankenhaus sei mit einem guten medizinischen Konzept veräußert worden. Durch eine weitere Finanzspritze sei der Klinikverbund jedoch abgesichert. Zur Energiewende meint Meißner: „Jeder ist für erneuerbare Energien, aber keiner möchte Windräder vor Ort haben.“ Eine Lösung könnte ein Regionalwerk Obermain bringen, indem es dafür sorge, dass im Landkreis erzeugten Strom auch hier genutzt werde. Über den Bau von Windrädern entscheide allerdings nicht der Landkreis, sondern der regionale Planungsverband.
Christan Meißner erklärte, dass er sich bei der Wahl im Herbst wieder um das Amt des Landrates bewerben werde und bat um die Unterstützung der CSU. „Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten viel erreicht, und wenn man den Ausbau der B173 sieht, stehen weitere Großprojekte an“, betonte er.
Ortsvorsitzender Alfons Deuber gab erfreut bekannt, dass vier jüngere Mitglieder sich dem Verband angeschlossen haben. Ziel sei es, weiterhin eigenständig zu bleiben. Hart ins Gericht ging er mit der Bundespolitik, deren Auswirkungenie bis in die kleinsten Ecken des Landes ausstrahlt. „Wir sind gespannt, ob sich bei der Verbesserung des Mobilfunks endlich was tut“, sagte er. Es sei ein Problem, wenn bei der Bushaltestelle in Wunkendorf oder bei großen Veranstaltungen im Tanzcenter mit mehr als 1000 Besuchern kein Handy-Empfang möglich ist. „Wenn die Möglichkeit genutzt worden wäre, könnte dies schon lange erledigt sein“, bedauerte er.

Den Vorschlag, die drei Weismainer CSU-Verbände zusammenzulegen, hält Deuber nicht für sinnvoll: „Wir haben miteiander diskutiert, sind aber auf keinen gemeinsamen Nenner gekommen.“ Die CSU wolle wieder aktiver im kulturellen Bereich werden und nach Möglichkeit einen Mehrtagesausflug anbieten. Er hoffe, dass die Sanierung des Weismainer Rathauses trotz der Kostenexplosion möglich werde.
„Die Zusammenarbeit mit Bürgermeister Michael Zapf ist nicht optimal“, beklagte Dritte Bürgermeisterin Julia Spörlein. „Manchmal erfahre ich zu wichtigen Themen überhaupt nichts und ein anderes Mal zu spät.“ Dass bereits getroffene Entscheidungen wieder rückgängig gemacht und Themen, die erledigt gewesen seien, anders ausgelegt würden, monierte Stadtrat Rudi Dück.
Gegen den Kassenbericht von Schatzmeister Martin Reuß gab es keine Einwände.
Andreas Reuß ist seit 65 Jahren in der CSU
Höhepunkt des Abends war die Ehrung langjähriger Mitglieder des CSU-Ortsverbands. Für zehn Jahre Mitgliedschaft wurden Anett Seidel, Karolina Spörlein und Ingo Schlemmer geehrt, für 20 Jahre Irene Schütz und Marianne Springer, für 60 Jahre Johann Bienlein, Hans Düthorn, Georg Dauer und Oswin Herold. Seit 65 Jahren ist Andreas Reuß bei der CSU.
Vorstand und Delegierte
Die Vorstandswahlen sorgten für eine Verjüngung des Teams. Gewählt wurden: 1. Vorsitzender Alfons Deuber, stellvertretende Vorsitzende Nadine Hümmer und Günter Herold, Schatzmeister Martin Reuß, Schriftführerin Julia Spörlein, Beisitzer Rudolf Dück, Frank Spörlein, Jakob Deuber und Karl-Heinz Göhring, Kassenprüfer Hans Popp und Andreas Pfister.
Als Delegierte zur Kreisvertreterversammlung wurden Alfons Deuber, Günter Herold, Nadine Hümmer, Martin Reuß, Rudolf Dück und Heinrich Dicker nominiert. Ersatzleute sind Jakob Deuber, Andreas Pfister, Anett Seidel, Frank Spörlein und Karl-Heinz Göhring.
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