
Ein Blick auf die Geschichte der Menschheit hilft zu sehen, dass Steine bemalen kein neues Phänomen ist. Mehrfach fanden Wissenschaftler Zehntausende Jahre alte Zeichnungen in Höhlen. Steinmalereien gehören zu den ältesten Kunstwerken der Welt.
Steine bemalen kommt wieder in Mode – natürlich in einer ganz anderen Form. Ein regelrechter Trend erobert das Internet und den Alltag von vielen Liebhabern einer im letzten Jahr entstandenen Szene.
Der Gruppe „Frankenstones“ in Bamberg und Umgebung gehören inzwischen über 19.600 Mitglieder auf Facebook an. Es werden handkleine Steine in verschiedenster Form bemalt, und diese von den Malern irgendwo ausgelegt. Es sind dann oft richtige kleine Kunstwerke zu sehen.
Foto gemacht und ins Netz gestellt
Nach dem Ablegen oder Finden werden Fotos gemacht und ins Netz gestellt, auf dem man nur ein Teil der Umgebung erkennt. Damit will man für einen Suchanreiz sorgen. Geübte Stein-Schatzsucher nutzen auch Informationen, die Facebook über User und Bilder bereitstellt.
Ursprünglich stammt die Idee aus dem nördlichen Bereich Deutschlands. Genauer gesagt aus Verden an der Aller, wo sich bereits nach kurzem regelrechte Interessengemeinschaften zusammen geschlossen hatten. Schnell war die gestartete Aktion so beliebt, dass sie aufgegriffen und in vielen weiteren Regionen adaptiert wurde.
Grundsätzlich ging es darum, die kleinen Kunstwerke auf Reisen zu schicken. Oft werden so die darauf geschriebenen Botschaften oder lustige Bilder in die ganze Welt getragen. Manche Steine, zum Beispiel mit fränkischen Begriffen versehen, sind mit Sinnsprüchen die Glück bringen sollen wieder in Mallorca oder Kanada wieder aufgetaucht.
Die Steine sollen Freude vermitteln. Das ist ja gerade in der jetzigen Zeiten von Corona sehr wichtig. Doch die Steine müssen nicht um die ganze Welt reisen. Wenn ein Stein es nur auf eine nahe Fensterbank schafft, wo er jeden Tag mit seiner Botschaft gesehen wird, ist dies sicherlich genau so schön.

„Ziel ist es Menschen ein bisschen zum Lächeln zu bringen“, sagt Manuela Nöller. Sie ist Mitglied der „Frankenstones–Gruppe“. Auch soll mit den bemalten Steinen die Möglichkeit genutzt werden, einfach mal ganz pauschal Danke zu sagen.
Sie bemalt, versteckt, sucht und findet bunte Steine. „Das Ziel aller Stonies ist gleich. Wir bemalen Steine, um anderen Menschen eine Freude zu bereiten“, erklärt Manuela Nöller. Den Motiven sind dabei keine Grenzen gesetzt. „Wenn man einen solchen Stein findet, sollte man den Stein durch sein Erscheinungsbild reden lassen“, meint die Burgkunstadterin Susanne Kauper.
Frankenstones: Ein regelrechter Steinboom
In „ihrer“ Reuthgasse hat sich ein regelrechter Steinboom entwickelt. So kam es zu einer „Steinschlange“. Diese Steinschlange besteht aus inzwischen 127 meist lustig angemalten Steinen. Aufmerksam wurde die junge Frau, die auch Kurse für systemische Familienaufstellungen abhält, durch eine Arbeitskollegin.
„Es wichtig Freude und Problemlösungen in unterschiedlichen Bereichen zu finden. Mit acht Steinen ging es los. Wenn ich von der Arbeit heimkomme, bin ich schon selbst neugierig, ob es wieder mehr geworden sind. Es wäre schön wenn es so viel werden, dass unsere Steinschlange längs der ganzen Straße entlanggeht.“ Sie dankt allen die schon mitgemacht haben und es noch tun wollen.
Rückblick
- Corona-Tagebuch: Ein Teller voller Linsen
- Lichtenfelser Feuerwehrleute fahren ins Erdbebengebiet
- Corona-Tagebuch: Häggberg, ein Gesetzloser?
- Kiga-Leiterin Ines Mai: Vom Lockdown und Kinderlachen
- Corona-Tagebuch: Der Kumpel, ein messerscharfer Analyst
- Rainer Glissnik: "Und plötzlich ist Corona da"
- Bis zu 6250 Euro für barrierereduzierende Umbauten
- Anmeldung im Impfzentrum: Lehrstück digitaler Bürokratie
- Corona-Tagebuch: Goldzähne und Freundschaft
- Corona-Tagebuch: Ein leises Servus für Gotthilf Fischer
- Tierheim Lichtenfels: Klamme Kasse als Corona–Folge
- Roberto Bauer und Lockdown: Eiszeit im Reich der Mode
- Corona-Tagebuch: Traum, Strumpfmaske und Tresorraum
- Hospizverein Lichtenfels schenkt Nähe trotz der Pandemie
- Corona-Tagebuch: Lebenslanges Lernen und das „t“
- Hochschule Coburg: Ein Schritt zur Heilung von Alzheimer
- Corona-Tagebuch: Ernüchterung beim Waldspaziergang
- Auf Alleinunterhalter Peter Hofmann warten die Senioren
- Corona-Tagebuch: Hühnchen vor der Sperrstunde
- Erdbeben in Kroatien: Feuerwehr vom Obermain hilft
- Corona-Tagebuch: Flaschensammlerin mit einem Ziel
- Auch Corona hält Weihnachtstrucker nicht auf
- Corona-Tagebuch: Die Wahrheit über Corona
- Helfen macht Spaß: Ein Happy-End am Obermain
- Corona-Tagebuch: Mit Fischstäbchen und der Modelleisenbahn
- Alte Telefonzelle in Schney: Ein Zeitzeuge ganz in Feuerrot
- Corona-Tagebuch: Giselas Stollen-Geheimnis
- Hochschulforschung Coburg: Ein Prinz im Besprechungsraum
- Zu kalt zum Kuscheln: die Schneehasen aus Reundorf
- Corona-Tagebuch: Warum Weihnachten heuer so schlimm war
- Wie die DJK Franken Lichtenfels dem Lockdown trotzt
- Markus Häggberg über einen Bekannten aus Kindertagen
- Corona-Tagebuch: Markus Häggberg im Rollstuhl
- Corona-Tagebuch: kein echter Weihnachtsgedanke
- Corona-Tagebuch: „Wurstel“ gegen Alltagstristesse
- Corona-Tagebuch: Bier und andere Chancen im Leben
- Esther Schadt mit ganzem Herz Organistin
- Corona-Tagebuch: Der Sinn des Lebens
- Bärbel Laufer: Verkäuferin und Zuhörerin
- Lichtblicke für Kronach
- Uni Bamberg: Peter Riedelberger holt den nächsten Grant
- Helfen macht Spaß: Spendenrekord am Obermain
- Corona-Tagebuch: Bitte stets Präzise sein
- Corona-Tagebuch: Sehnsuchtsort und nüchterne Realität
- Schön Klinik: „Jerusalema“ statt Corona-Blues
- Corona-Tagebuch: Alles in Butter bei Dieters Mutter
- Bewegung zu Corona: Raus in die Natur, oder einigeln?
- Wette der Raps-Stiftung: So klappt es mit neuen Helfern
- Corona-Tagebuch: Taki-Taki-Taki und ab aufs Klo
- Nicole Gründel hilft mit Improvisationstalent
Schlagworte