
Seit 43 Jahren schnüren Wanderfreundinnen und Wanderfreunde bei der AWO-Wandergruppe Burgkunstadt schon die Wanderstiefel. Nach dem Corona-bedingten Lockdown gingen die Aktivitäten bei den Wanderern wieder los, nicht zuletzt dank Wanderwart Erwin Zapf, der dieses Amt vor drei Jahren von seinem Vorgänger Siegfried Konrad übernommen hat.
„Unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben darauf gewartet, dass es nun wieder möglich ist, zu laufen“, sagt Erwin Zapf. Sich in der Natur bewegen, miteinander reden und alles in einer angenehmen Gesellschaft erleben, all das sei für viele sehr wichtig geworden, sagt Zapf. Vor 35 Jahren sei er selbst zur Gruppe aus Interesse gestoßen und ist bei den Wanderern hängen geblieben.
Bei der Organisation habe sich nichts geändert
Als darum ging, den Job als Wanderwart zu übernehmen, habe sich die Tätigkeit wie das Organisieren von Wanderungen gar nicht so schlecht angehört, sagt Zapf. Bei der Organisation habe sich eigentlich nichts geändert, lediglich die Abfahrtsorte hätten sich geändert, so der Wanderwart weiter. Mit Wolfgang Vetter, Gundi Grebner, Heidi Erhardt, Heinz Heinlein, Irmi Klement, Harald Zapf, Horst Linhardt und Karl-Heinz Schlund ständen neben ihm selbst acht Wanderführer zur Verfügung.
„Als im vergangenen Jahr die Coronapandemie ausbrach, war es zunächst nicht so klar, wie es weitergehen sollte. Nach dem ersten Lockdown im März 2020 kam ja fast alles zum Erliegen, das war bei unserer Wandergruppe nicht viel anders“, erinnert sich Zapf.
Im August 2020 sei es dann wieder losgegangen bei den Wanderfreundinnen und Wanderfreunden der AWO. „Natürlich war bei uns alles auf Abstandsregeln getrimmt, und alle Hygieneschutzmaßnahmen wurden sehr ernst genommen.“ Und es sei schön zu sehen gewesen, dass besonders die älteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer bis zu 80 Jahren wieder voller Tatendrang mitmachten.
Wanderstrecken sind sieben bis zehn Kilometer lang
Es seien Wanderungen herausgesucht worden, die zwischen sieben und zehn Kilometer lang waren. Das Wandergebiet sei ziemlich gleich geblieben, so Zapf. Ziele waren der Frankenwald, die Fränkische Schweiz, das Kulmbacher Land bis an die Grenzen des Fichtelgebirges und natürlich die Landkreise Coburg und Lichtenfels bewegten.

Auch wenn die Fahrzeit zum Start der Wanderungen nicht länger als 30 Minuten von Burgkunstadt dauern soll, freue man sich immer wieder neue Touren. Er habe bei der Routenfindung auch immer darauf geachtet, eine Gaststätte oder Aufenthaltsstelle zu integrieren. Natürlich habe er auch immer Lokalitäten gesucht, bei denen man im Außenbereich rasten könne.
Nach Lockdown im November 2020 habe es nun bis zum Juni gedauert, bis es bei den Wanderfreunden und Wanderfreundinnen wieder losging. „Mit Wanderführerin Heidi Erhardt ging es zum Marschieren ins Kulmbacher Hinterland nach Spitzeichen und Röhrleinshof“, so Zapf. Beim Wandern seien die sonstigen Corona-Einschränkungen natürlich nicht so sehr zu spüren, dennoch sei allen klar, dass eine gewisse Vorsicht geboten sein müsse.
Jahresabschluss mit gemütlichem Beisammensein
„Kosten fallen bei uns keine an, jeder ist freiwillig dabei. Aber es gibt einen sogenannten Wanderstiefel und eine Wandersau, die umhergeht und in die ein kleiner Obolus eingeworfen werden kann“, sagt Zapf. Dieser diene aber nicht zu irgendeiner Kostendeckung, vielmehr treffe man sich am Jahresende zu einem gemütlichen Beisammensein in einer örtlichen Lokal. Dort würden auch die fleißigsten Teilnehmer mit Wanderpokalen ausgezeichnet.
Etwas verändert habe sich über die Jahre die Verpflegung. Jeder sei für sich zuständig und nehme im Auto etwas mit. Eine frühere Verpflegung über ein „Genusspersonal“, wie es dies bei Gerlinde Konrad einmal gegeben habe, sei im Moment etwas schwierig. Wenn möglich solle diese Gewohnheit aber wieder aufbelebt werden.
Der ehemalige Wanderwart Siegfried Konrad und seine Frau Gerlinde freuen sich natürlich, dass es bei der Wandergruppe so gut weitergeht, waren sie doch als Gründungsmitglieder über 40 Jahre an vorderster Front bei den AWO-Wanderern zu finden gewesen. Besucht man das Ehepaar, fühlt man sich wie in einer Zeitreise, sobald man in ihrer Pergola die vielen Wanderschilder sieht.
Erinnerungen werden lebendig in Festschrift zum 40-jährigen Bestehen
Mit immer noch ein wenig Wehmut räumt Siegfried Konrad ein, dass es nach 40 Jahren wichtig gewesen sei, das Amt in jüngere Hände zu geben, „denn der Zahn der Zeit nagt schon auch“. Das kann man wiederum nicht unterschreiben, denn mit ihren vier Urenkeln geht?s ganz schön rund im Hause Konrad in Burgkunstadt. Und wenn sie die zum 40-jährigen Bestehen von ihnen erstellte Festschrift zeigen, sind die Konrads schon stolz auf die AWO-Wandergruppe.
Darin gibt es schöne Erinnerungen zu bewundern. So zum Beispiel, dass Bauunternehmer Alois Dechant im Jahr 2000 zum Ehrenwanderwart ernannt worden ist; oder die Erstellung der Burgkunstadter Rundwanderwege mit Beschilderung; oder die Gründung der Donnerstags-Wanderer. Wer weiß, was in der Festschrift zum möglichen 50-jährigen Bestehen einmal stehen wird.
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