
Zu einem ersten Treffen im Rahmen des vom Bürgerverein initiierten Netzwerks der lokalen Unternehmen hatte der Vorstandsbeauftragte für Wirtschaft und Stadtratskandidat Filips Callens eingeladen. Auf der Agenda standen der Ausbau von Verkehrsverbindungen, die Verbesserung der Glasfaserinfrastruktur, Güterbeförderung (auch per Bahn) sowie die Vernetzung der lokalen und regionalen Unternehmen. Zentrales Thema war „Nachhaltiges Bauen mit Holz“ und die sich daraus ergebenden Chancen für die lokale Wirtschaft und Existenzgründungen. Architekt, Stadtratskandidat und Holzspezialist Hartmut Beuerle führte ins Thema ein.
Ein Kubikmeter Mauerziegel verursacht 140 Kilo Treibhausgase
Im Jahr 2018 wurden in Deutschland 108 000 Wohnhäuser gebaut, davon etwa ein Fünftel überwiegend aus Holz oder Holzprodukten, führte Beuerle aus. Holz als regionales Produkt und CO2-Speicher spiele auch für eine kommunale Klimastrategie eine zentrale Rolle. Beuerle verdeutlichte dies anhand folgender Daten: Die weltweite Zementproduktion erzeuge mehr CO2 als der gesamte Flugverkehr. Ein Kubikmeter Mauerziegel verursache bei der Herstellung 140 Kilo Treibhausgase. Holz binde demgegenüber pro Kubikmeter bis zu 750 Kilo Treibhausgase. Pro Jahr wüchsen in Deutschland 120 Millionen Kubikmeter Holz nach, davon würden etwa 50 Prozent geerntet. Holz sei ein nachhaltiges, regionales Produkt, so Beuerle. Die Stadt Burgkunstadt besitze knapp 200 Hektar Wald. Etwas mehr als 1000 Hektar Burgkunstadter Wald seien in Privatbesitz.
Beuerle berichtete von einem aktuellen Hausbau in Burgkunstadt, bei dem anstelle von Beton und Ziegel rund 75 Kubikmeter Holz verbaut worden seien. Diese speicherten so viel CO2 wie ein Mittelklasse-Auto bei einer Fahrleistung von 500 000 Kilometer ausstoßen würde. Einig waren sich die Beteiligten, dass die Stadt auch die lokalen Unternehmen bezüglich des Einsatzes von Holz als Baustoff beraten solle.
Holz für Hausbau speichert soviel CO2 wie bei Fahrt von 500 000 Kilometer
Beuerle nannte als Beispiel für Baumöglichkeiten mit Holz das Skaio-Gebäude in Heilbronn. Mit seiner Höhe von 34 Metern sei es das höchste Holzhaus in Deutschland. Auf einem Sockelgeschoss aus Stahlbeton seien acht Stockwerke, überwiegend aus Holz, errichtet. Holz weise ab einer Brettschichtdicke von elf Zentimetern auch ausreichende Brandschutzeigenschaften auf.
Auch der Freistaat Bayern setze verstärkt auf das Thema „Bauen mit Holz“. Die Bauminister der Länder wollten nunmehr den Einsatz von Holz beim Bauen erleichtern. Politisches Ziel auf allen Ebenen müsse es sein, das Bauen klimafreundlicher zu machen, betonte Beuerle. Er wies auf den bundesdeutschen „Arbeitskreis für umweltbewusstes Management“ hin, das größte Unternehmensnetzwerk für nachhaltiges Wirtschaften in Europa.
Ein Teilnehmer wies auf das oberfränkische Bauseminar hin, eine Veranstaltung, die auch für Bürgermeister gedacht sei. Die Stadtverwaltung Burgkunstadt sei dort leider nicht regelmäßig vertreten. Dort würden auch Best-Practice Beispiele, wie das der Stadt Rehau, thematisiert. Rehau habe etwa die Größe Burgkunstadts und habe die Innenstadtentwicklung zum Thema gemacht. Es seien sehr erfolgreich Lösungen zur Innenstadtbelebung entwickelt worden, an denen man sich einiges abschauen könne. Hingewiesen wurde auch auf das Konzept zum Neuner-Areal in Ebensfeld (Obermain Tagblatt vom 5. März).
Nach Ansicht Beuerles seien die energietechnischen Fragen bestens dafür geeignet, die Zusammenarbeit mit Altenkunstadt und Weismain endlich mit Priorität zu intensivieren. Mit fast 20 000 Einwohnern hätte man wesentlich mehr Entwicklungspotenzial und Einfluss, auch was das Thema kommunale Klimapolitik angehe, als drei kleinere Kommunen allein.
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