
Frank Novotny blickt der Bürgermeisterwahl in Altenkunstadt entspannt entgegen. Er, der SPD-Kandidat, ist der große Außenseiter unter den drei Kandidaten. Und sieht dies auch selbst so. „Ich betrachte es realistisch und rechne mit einem Ergebnis bei 15 Prozent“, schätzt er sein mögliches Abschneiden ein. „Toll wäre es, würde eine zwei als erste Ziffer stehen, und perfekt, käme ich in die Stichwahl.“

Zieht man das Votum der Bürger für den Baiersdorfer bei der Kommunalwahl vor sechs Jahren heran, als auf Novotny lediglich 8,86 Prozent der Stimmen entfielen, nimmt sich dieses Ziel scheinbar sportlich aus. Doch der 53-Jährige führt ein paar triftige Gründe ins Feld, die tatsächlich für seine Einschätzung sprechen. So gab es im Jahr 2014 noch vier Bewerber: die drei aktuellen und den damaligen Bürgermeister. Bei einem Trio sind die Aussichten zweifelsohne besser. „Auch bin ich bei meinem ersten Versuch ziemlich unbekümmert und vielleicht etwas gutgläubig in die Wahl gegangen.“
Inzwischen allerdings ist der Bankbetriebswirt kommunalpolitisch kein unbeschriebenes Blatt mehr. So ist er seit 2014 Gemeinde- und Kreisrat und seit 2017 im Kreistag sogar Fraktionssprecher der SPD und der Sozialen Bürger. Zudem vertritt er im Kreisausschuss als einer von nur drei Mitgliedern den östlichen Landkreis. Dieses Mitgestalten auf kommunaler Ebene macht ihm Mut. Diesen lässt er sich auch vom aktuellen Negativtrend der Sozialdemokraten auf Bundesebene nicht nehmen. Vielmehr lautet sein Credo für die Bürgermeisterwahl: „Man muss den Leuten eine Alternative bieten.“
Fundiertes Wissen in Sachen Finanzen
Als großes Pfund kann Frank Novotny berufsbedingt sein großes fachmännisches und fundiertes Wissen in Sachen Finanzen in die Waagschale werfen. Weiterhin propagiert er für sich „eine offene und ehrliche Kommunikation“ und ein aufrichtiges Handeln. Kein Wunder, dass er den früheren Altenkunstadter SPD-Bürgermeister Fred Hermannsdörfer als sein großes Vorbild nennt.
Mehr Bürgergespräche in Form von Diskussionsrunden
An konkreten Vorstellungen für seine Heimatgemeinde mangelt es dem 53-Jährigen nicht. „Wir müssen die Bürger bei unseren Entscheidungen mitnehmen, zum Beispiel in Form von Bürgergesprächen“, betont Novotny, wobei er solche Gespräche in erster Linie als Diskussionsrunden betrachtet.
Außerdem möchte er bessere Strukturen in die Entwicklung von Altenkunstadt und seiner Ortsteile bringen. Hier sieht der Baiersdorfer noch Verbesserungspotenzial. „Es wurde in den vergangenen sechs Jahren zwar viel gemacht in der Gemeinde“, lobt er, um gleich nachzuschieben: „Aber ohne echte langfristige Planung.“ Als Beispiel nennt er, Baugebiete auf Grundlage des vorhandenen Bedarfs auszuweisen.
Die Gewerbetreibenden mit ins „Boot“ nehmen
Ebenso sollte man die Gewerbetreibenden mehr in die Gemeinderatsarbeit einbinden. „Die Unternehmer sind doch das Sprachrohr für die konjunkturelle Entwicklung in unserer Region“, sagt er. Von ihnen erfahre man den Bedarf an Arbeitskräften, den Bedarf an nötigen Investitionen. Gemeinsam an einem Strang ziehen, so könne man die Gemeinde weiter voranbringen. Und wie sieht der Vater von drei Mädchen den Umstand, dass das Amt des Bürgermeisters kein Acht-Stunden-Job ist, der mit dem Schließen der Bürotür endet? „Das ist doch alles kein Problem und in erster Linie eine Sache der Organisation“, kommt dazu Novotnys spontane Antwort. In seinem Beruf als Firmenkundenbetreuer bei einer Leasing-Bank gäbe es schließlich ebenfalls keine Stechuhrzeiten.

Als gutes Beispiel dafür, wie man Beruf und Hobby prima unter einen Hut bringt, nennt Frank Novotny den aktuellen Lichtenfelser Bürgermeister Andreas Hügerich, bekanntlich ein sehr erfolgreicher Marathonläufer. Auf seine sportlichen Betätigungsfelder Mountainbike fahren und Walken bezogen, erklärt der SPD-Bewerber:„Man kann schließlich statt mit dem Auto mit dem Fahrrad zum Rathaus fahren oder aber zu einem Geburtstags-Termin einfach mal laufen.“
Nach nur wenigen Metern im Mainecker Forst
Dass Frank Novotny mit dem Mountainbike leidenschaftlich gern im Wald und auf den Fluren unterwegs ist, liegt gewiss auch an seinem Wohnort. Von seinem Haus in Baiersdorf sind es nur wenige Meter bis zum Mainecker Forst. Ein kurzer, knackiger Anstieg, und schon ist er im Wald verschwunden. Kann auf den Forstwegen gedanklich Abstand zum Beruf gewinnen und zugleich etwas für die gesundheitliche Entwicklung tun.
Ja, und seitdem der frühere Holzkohlen-Griller zu seinem 50. Geburtstag einen Gasgrill mit all seinen Möglichkeiten geschenkt bekommen hat, hat er ein weiteres Faible für sich entdeckt. Alles Mögliche wird seitdem von ihm auf dem Grill ausprobiert. Weshalb man sich sicher sein darf: Sollte Frank Novotny tatsächlich das erhoffte Ergebnis erreichen, wird der Grill „angeworfen“. Für die Feier mit Freunden. Mit Steaks, knusprig und auf den Punkt gebracht.
Weitere Artikel zur Kommunalwahl am 15. März finden Sie unter www.obermain.de.
Frank Novotny
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