
Im Rahmen der Berichterstattung zur Kommunalwahl am 15. März stellt diese Redaktion den Bürgermeisterkandidaten Michael Zapf (GUB) und Uwe Dück (BB) sowie Amtsinhaber Udo Dauer (CSU) sieben Fragen, mit welchen Lösungen sie in den kommenden sechs Jahren die Stadt gestalten wollen.
Im dritten Teil beantworten die Bewerber um das Bürgermeisteramt folgende Fragen:
• 1.Welche Infrastrukturmaßnahmen wie Straßensanierungen, Breitbandausbau, Kita- oder Schulrenovierungen möchten Sie in den kommenden Jahren in Angriff nehmen?
• 2. Wie möchten Sie als Stadtoberhaupt die Bürger am Stadtgeschehen besser beteiligen?
• 3. Wie wollen Sie die interkommunale Zusammenarbeit mit Burgkunstadt und Weismain in den kommenden Jahren gestalten?
Udo Dauer (CSU):
Zu 1: „Das wichtigste Projekt ist die Sanierung der Wasserversorgungs- und Abwasserbeseitigungsanlage in der Kernstadt, für die hohe Zuschüsse zu erwarten sind. Dabei war die Stadt Weismain in den letzten Jahren sogar Mitinitiatorin der entsprechenden bayerischen Förderrichtlinie RZWas. Zudem sind über diese Förderrichtlinie noch einige Verbesserungen im Bereich der Regenwasserkanalisation im Jurabereich durchzuführen. Bei all den Maßnahmen wird gleich die notwendige Breitbandinfrastruktur mitverlegt, um schließlich einen einheitlichen Ausbaustandard zu erreichen, der lauten muss: Glasfaser bis in jedes Haus. Neben den bisherigen Förderrichtlinien, welche wir alle ausgeschöpft haben, beschäftigen wir uns gerade mit der neuesten Gigabitrichtline, um auch hier wieder hohe Fördersummen generieren zu können. Ebenso laufen gerade Verhandlungen hinsichtlich eines möglichst flächendeckenden Mobilfunkausbaus in Stadtgebiet. Zudem werden die Dorferneuerungsmaßnahmen in Weiden, Modschiedel, Seubersdorf und Kleinziegenfeld weitergeführt. Es sollen noch neue Verfahren eingeleitet werden (Geutenreuth, Kaspauer, Schammendorf), um beispielsweise die maroden Straßen zu sanieren.“
• Zu 2: „Gerade im Bereich der Altstadtsanierung ist es mir ein großes Anliegen, dass uns hier nicht von irgendwelchen Architekten irgendeine Planung übergestülpt wird. Vielmehr soll eine solche gemeinsam mit möglichst vielen interessierten Bürgerinnen und Bürgern entwickelt werden (zum Beispiel Bürgerworkshops), so dass hoffentlich am Ende ein Ergebnis steht, das unserer schönen Stadt Weismain gerecht wird und das uns mit Stolz erfüllt. Ebenso werden im Zusammenhang mit den bevorstehenden Kanal- und Wasserleitungssanierungsmaßnahmen die Informationsveranstaltungen für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger konsequent fortgesetzt. Zudem sollen zukünftig das Amtsblatt der Stadt und deren Internetauftritt verstärkt für die Bekanntgabe von Informationen genutzt werden, die nicht alle über die Tagespresse veröffentlicht werden können.“
• Zu 3: „Altenkunstadt, Burgkunstadt und Weismain sind erfreulicherweise seit einigen Jahren ein gemeinsames Mittelzentrum. Und das ist auch gut so. Es sticht seit einigen Jahren geradezu ins Auge, dass mittlerweile viele neue Förderprogramme einen Förderbonus gewähren, wenn gewisse Aufgaben oder Beschaffungen im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit getätigt werden. Dies wird bei uns in der Praxis bereits erfolgreich so gehandhabt, ist aber zukünftig durchaus noch weiter ausbaufähig. Ebenso sollten wir die bereits eingeführten Events (Main-Jura-Bierfest, Gewerbemesse, Musikserenade, historische Stadtführungen usw.) weiterhin sorgsam pflegen, womit gerade im gesellschaftlichen Bereich das Zusammengehörigkeitsgefühl der drei Kommunen gefördert wird.“
Michael Zapf (GUB):
• Zu 1: „Vor dem Weismainer Stadtgebiet liegen viele große Herausforderungen hinsichtlich Infrastrukturmaßnahmen. Eine Kanalsanierung in Weismain, die derzeit noch mit 80 Prozent bezuschusst wird, aber bei der schon zu viel Zeit verschwendet worden ist, und durch unterschiedliche Aussagen der Verantwortlichen kein einheitlicher Wissens- und Sachstand bei den Bürgerinnen und Bürgern im Stadtgebiet vorhanden ist. Im Rahmen von Dorferneuerungen müssen teilweise marode Straßen modernisiert und Dorfplätze instandgesetzt werden. Zudem bestehen teilweise erhebliche Mängel an Feuerwehrhäusern. Zielführend erachte ich eine Aufstellung und Priorisierung der bereits gefassten Stadtratsbeschlüsse hinsichtlich dieser Themen und eine konsequente und zeitnahe Umsetzung. Diese ,komme ich heute nicht, komme ich morgen‘ Mentalität ist nicht länger tragbar und sollte schleunigst durch ,Ärmel hochkrempeln und loslegen‘ abgelöst werden!“
• Zu 2: „Unser anonym gehaltener Fragebogen, den im Rahmen unsere Bürgergespräche schon über 400 Leute ausgefüllt haben, zeigt, dass sich rund 95 Prozent der Bürgerinnen und Bürger schlecht oder gar nicht in die Kommunalpolitik eingebunden fühlen. Ihnen fehlen regelmäßig stattfindende Ortsbegehungen und Bürgergespräche. Unseren Juraboten will ich sinnvoll nutzen, um allen Bewohnern des Weismainer Stadtgebietes umfassende und wahrheitsgemäße Informationen zu aktuellen und zukünftigen Projekten zukommen zu lassen. Ich will eine transparente Politik betreiben, bei der jeder die Möglichkeit hat mitzuwirken, dies kann nur durch regelmäßig stattfindende Ortsbegehungen und Bürgerversammlungen funktionieren. Drei Stunden Bürgersprechstunde einmal im Monat sind mir viel zu wenig, die Bürgermeister und Stadträte müssen in die Ortschaften, das Gespräch mit den Bewohnern muss proaktiv gesucht werden, dafür stehe ich und genau so werde ich es umsetzen, versprochen!“
• Zu 3: „Lassen Sie mich zu Burgkunstadt und Altenkunstadt auch die angrenzenden Gemeinden auf dem Jura mit einbeziehen, denn kommunale Zusammenarbeit sollte lückenlos und mit allen an das Weismainer Stadtgebiet angrenzenden Kommunen betrieben werden. Die Jugendbeauftragten aus Burgkunstadt, Altenkunstadt und Weismain erarbeiten gerade ein Konzept zur Implementierung eines Jugendparlamentes. Bei manchen Themen, wie kulturellen Veranstaltungen, Freizeitgestaltung, gemeinsamer Projektarbeit wie zum Beispiel dem Bau eines Lehrschwimmbeckens, ist die Zusammenarbeit schon aufgrund vieler Vorteile wie Ressourcenschonung, Kostenersparnis, Zeitersparnis und Synergieeffekte sinnvoll. Ein runder Tisch mit allen Verantwortlichen, die sich regelmäßig austauschen, könnte ein Vehikel sein, um Erfahrungswerte zu teilen und gemeinsame Projekte ins Leben zu rufen und voranzutreiben. Ich will mit allen Nachbarkommunen in den Dialog treten und aus kommunaler Zusammenarbeit mehr als nur ein Lippenbekenntnis machen.“
Uwe Dück (BB):
• Zu 1: „Die Infrastruktur muss weiter ausgebaut werden. Wir hätten jetzt noch die Möglichkeiten, Modschiedel und Wunkendorf mit optimalen Trassen zu entlasten und die Region fit zu machen für die nächsten Jahrzehnte. Hier denke ich vor allem an die Firma Baur. Der Wohnsiger Berg muss genauso auf die Tagesordnung und ausgebaut werden wie die vielen kleinen Verbindungstraßen in unserem Stadtgebiet. Mit der Sanierung der Grundschulturnhalle wurde nach Jahren des Stillstandes endlich angefangen, ob man hier gute Vorarbeit geleistet, hat darf bezweifelt werden! Der Breitbandausbau wird natürlich weiter vorangetrieben und ausgebaut!“
• Zu 2: „Indem ich meine Mitbürger und Mitbürgerinnen alle in meine Mannschaft aufnehme, sie in Entscheidungen eng miteinbeziehe, rechtzeitig über bevorstehende Maßnahmen oder Projekte informiere und uns allen die Möglichkeiten bei Ortsbegehungen auch in Weismain oder bei Bürgerstammtischen gebe, gleich vor Ort nach Lösungen von Problemen zu streben oder diese zeitnah zu beseitigen.“
• Zu 3: „Dass wir in regem Austausch miteinander zusammenarbeiten auf verschiedenen Ebenen und auf Augenhöhe. Beispiele sind Bauhof, Fremdenverkehr, Kultur und auch die Verwaltung – hier könnten wir auf die Erfahrungen der beiden anderen Kommunen zurückgreifen.“
Weitere Artikel zur Kommunalwahl gibt es unter www.obermain.de.
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