ALTENKUNSTADT

Bei „Oh happy day“ geht die Post ab

Mit poppigen Rhythmen ließ die Band des Vereins „Musik verbindet! Das Benefizprojekt Kulmbach“ aufhorchen. FOTOs: Bernd Kleinert Foto: Bernd Kleinert

„Mein Gott, ist das schön. Da kriegt man ja richtig Gänsehaut“, flüsterte eine Frau und sprach damit den meisten Zuhörern aus der Seele. Das Benefizkonzert, mit dem der Chor und die Band des Vereins „Musik verbindet! Das Benefizprojekt Kulmbach“ am Freitagabend Besucher aus nah und fern begeisterten, wird noch lange in Erinnerung bleiben.

Wie bereits beim Adventskonzert wenige Tage zuvor mit der Gruppe „LichtImPuls“ präsentierte sich der Chorraum der Altenkunstadter Pfarrkirche als ein Meer von Licht und Farben. „Nicht nur die Musik, auch die guten Ziele dieses Projektes verbinden“, sagte Franziskaner-Pater Rufus Witt, der namens der katholischen Kirchengemeinde Zuhörer und Mitwirkende willkommen hieß. Der Geistliche freute sich, dass die jungen Musiker ihre dreiteilige Konzertreihe in Altenkunstadt starten. Jonas Gleich, der die Veranstaltung moderierte, erinnerte an den Herbst 2013, als sich eine Gruppe von Jugendlichen zusammentat, um als Schülerinitiative „Musik verbindet – Das Benefizprojekt Kulmbach“ gemeinsam für mehr Chancengleichheit und eine bessere Welt zu kämpfen.

Schon über 15 000 Euro gesammelt

Durch Benefizkonzerte und die Veröffentlichung mehrerer CDs konnten die jungen Leute in den vergangenen Jahren über 15 000 Euro für wohltätige Zwecke erwirtschaften. „Als Anerkennung unserer Arbeit wurde das Benefizprojekt 2015 mit dem Kultur- und Sozialpreis der Kulmbacher Service-Clubs ausgezeichnet“, so Gleich.

Um das Fortbestehen des Projekts zu sichern und noch effektiver helfen zu können, sei in diesem Jahr aus einer reinen Schülerinitiative der Verein „Musik verbindet! Das Benefizprojekt Kulmbach e.V.“ geworden. Mit Probenwochenenden, aber auch bei den Konzerten wolle man Jugendliche in ihrer Persönlichkeit fördern und ihre musikalischen Fähigkeiten fördern. In diesem Jahr unterstütze der neue Verein das Projekt „1+3=4“ der Kindernothilfe. „Das ist eine tolle Sache, denn jeder Euro, den Sie spenden, wird vervierfacht“, betonte der Redner. Und wie funktioniert das? „Wenn die Kindernothilfe 25 Prozent ihrer Projektkosten durch Spenden aufbringt, steuert das Bildungsministerium die restlichen 75 Prozent bei.“ Das Geld kommt Menschen in Äthiopien zugute.

Der Redner schilderte, wie bedürftigen Familien dort geholfen werden könne: „Unser Wunsch ist es, 10 000 Euro zusammen zu bekommen, um damit ein Dorf gezielt unterstützen zu können.“ Ein kurzer Filmbeitrag informierte über das musikalische Schaffen der jungen Leute. Von ihrem Können und ihrer exzellenten Virtuosität konnten sich die Zuhörer gleich darauf selbst überzeugen. Mit wunderschönen Stimmen interpretierte ein Gesangsquartett beliebte Advents- und Weihnachtslieder wie „Macht hoch die Tür“, „Ich steh an deiner Krippen hier“ und „Es ist ein Ros‘ entsprungen“.

Ein wahrer Ohrenschmaus

Mit poppigen Rhythmen ließ die Band des Benefizprojekt-Vereins aufhorchen. Ein wahrer Ohrenschmaus war der Song „The bells were ringing out for Christmas“. Gitarre, Geige und Gesang verschmolzen dabei zu einer harmonischen Einheit. Für ein faszinierendes Klangerlebnis sorgte der Chor unter Leitung von Lukas Roth. Begleitet von Orgel und Trompete, sangen die jungen Leute das alte Weihnachtslied „Adeste fideles“. Dem lateinischen Original folgten die englische Fassung „O come, let us adore him“ und die deutsche Version „Herbei, o ihr Gläubigen“.

Nicht minder faszinierend war der Weihnachtsklassiker „The First Noel“ (Born is the King of Israel), das „Heilig, heilig, heilig“ aus der „Deutschen Messe“ von Franz Schubert sowie das beschauliche Lied „Abend wird es wieder über Wald und Feld“. Für musikalische Glanzlichter sorgten die gemeinsamen Darbietungen von Chor und Band. Die Zuhörer lauschten dem 1985 von Michael Jackson und Lionel Richie geschriebenen Song „We are the World“ und dem Popsong „Sweet Dreams“ des britischen Duos „Eurythmics“.

Langer Applaus als Dankeschön

Mit tosendem Beifall, der in rhythmisches Klatschen mündete, brachte das Publikum nicht nur seinen Dank für ein großartiges Konzert zum Ausdruck. Es wünschte sich auch eine Zugabe. Und es sollte nicht bei einer bleiben. Hits wie „Let it go“ aus dem Disney-Streifen „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ und „Don?t stop believin?“ der amerikanischen Band „Journey“ waren ganz nach dem Geschmack der Zuhörer. Beim Gospelsong „Oh happy day“ ging im Publikum die Post ab. Insgesamt dauerte das Konzert rund 100 Minuten.

Mit klassischen Werken und internationalen Weihnachtsliedern begeisterten junge Sängerinnen und Sänger beim Benefizkonze... Foto: Bernd Kleinert

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