
Die Gemeinde Altenkunstadt hat eines ihrer Wahrzeichen wieder. Am Freitag wurde das Mühlrad der Neumühle installiert und dreht sich seitdem wieder im kristallklaren Wasser eines Nebenarms der Weismain. Dafür waren ein 25-Tonnen-Kran erforderlich sowie eine ganze Reihe an (Vor-)Arbeiten.
Sowohl das Fundament musste erneuert werden als auch die ursprüngliche Aufhängung für das Mühlrad war nicht mehr zu gebrauchen. Nachdem die Neumühle saniert und für Wohnzwecke umgebaut worden war, gab es vor einigen Tagen einen weiteren Fortschritt: Eine große Turbine wurde installiert. Diese kann künftig dann die Wasserkraft in saubere Energie umwandeln und damit als Stromlieferant dienen kann.
Ein Konstrukt aus Eichen- und Lärchenholz
Das Mühlrad war in den vergangenen Wochen nach alter Handwerkskunst bei der Zimmerei Schuster in Welschenkahl im Markt Kasendorf konstruiert worden (diese Redaktion berichtete). Grundmaterial für die Streben und den Korpus war lange gelagertes und damit besonders trockenes Eichenholz, während für die Schaufeln Lärchenholz verwendet wurde. Der Mittelteil erhielt eine handgeschmiedete Achse aus kräftigen Eisenelementen.
Nachdem das riesige Rad im Kulmbacher Land dann fertiggestellt worden war, ging es in den Nachbarlandkreis. Ein 25-Tonnen-Kran der Firma Göhl Bau hob das Mühlrad, das durch die Firma Schuster angeliefert worden war, in seine Aufhängung. Dem Kranführer und seinen Helfern verlangte das viel Präzision ab.
80 Prozent der Kosten werden über die Städtebauförderung finanziert

Die Achse des Mühlrads ist kugelgelagert. So kann sich der Koloss im Wasser unbeschwert drehen. All die Experten und ihre fachlich hochwertigen Arbeiten haben jedoch ihren Preis. Insgesamt beliefen sich die Kosten für das Projekt Mühlrad an der Neumühle auf rund 130 000 Euro. Die Entscheider der GEmeinde Altenkunstadt können jedoch mit Zuschüssen aus Bayerischen Städtebauförderprogramm in Höhe von rund 80 Prozent rechnen. Bei der Gemeinde verbleiben also wohl ein Eigenanteil von 26 000 Euro.
Altenkunstadts Bürgermeister Robert Hümmer, einige Mitglieder des Gemeinderates, sowie Vertreter der ausführenden Zimmerei, der „RSP Architektur + Stadtplanung“ aus Bayreuth, des Planungsbüros Hacker aus Thurnau und der Dietz Baugesellschaft aus Weismain waren mit dabei, als sich das Mühlrad der Neumühle zu drehen begann und bei strahlendem Sonnenschein seine ganze Schönheit entfaltete.
Es war ein großer Wunsch des Bürgermeisters

Damit ging nicht nur ein großer Wunsch des Gemeindeoberhauptes, sondern auch unzähliger Einwohner in Erfüllung. Schlicht, weul das Mühlenanwesen mit seinem Mühlrad eines der ortsbildprägenden Gebäude im Ortskern ist – und das nun, in frisch sanierter Pracht, auch weiterhin sein wird. Und so dürften nicht wenige Einheimische und auch Urlaubsgäuste die Gelegenheit nutzen, die Neumühle in einen Spaziergang mit einzubinden, dort ein wenig zu verweilen und die Eindrücke auf sich wirken zu lassen.
Die Bewohner der Neumühle freuten sich ebenfalls darüber, dass dieses Wahrzeichen jetzt wieder zurückgekehrt ist. Einen freundlichen Gruß richtete Altbürgermeister Eugen Braun an das ganze Installationsteam. Er hatte zudem allen Grund sich ebenfalls zu freuen, wirkte er doch während seiner Amtszeit mit, dass dieses Immobilie im Gemeindeeigentum verblieb und anschließend an einen privaten Eigentümer überging, der für die Sanierung und den Erhalt dieses historischen Bauwerks sorgte.
Passanten lobten die handwerkliche Arbeit
Lob fand dieses Mühlrad auch bei vielen Gemeindebürgern, die zufällig vorbei kamen und bei den ersten Anblicken die solide Ausführung der handwerklichen Arbeiten mit anerkennenden Worte würdigten.

Das ganze Wochenende über waren unzählige Einwohner zu beobachten, die zum Mühlrad kamen, um es zu begutachten. Sie alle waren sehr zufrieden mit der Umsetzung.
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