
Endlich hängt sie. Inmitten der Baumkrone thront die große Discokugel und dreht sich. Es ist der Abschluss der Aufbauarbeiten. Über 20 Menschen haben seit Sonntag durchgehend geschuftet, damit zum neunten Mal „Kontakt – das KulturFestival“ beginnen kann.
Das ganze Wochenende wird ein vielfältiges Programm angeboten, das Theater, Film, Lyrik, Prosa, Tanz, Musik und bildende Kunst umfasst. Besonders schön daran: „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass das ganze Festival kostenlos zugänglich ist und somit allen Personengruppen, unabhängig von ihrem finanziellen Hintergrund, zugänglich ist und ein Kontakt zwischen verschiedensten Menschen stattfinden kann“, sagt Theresia Reiter, Mitglied des Veranstalterteams.
Großer Kraftakt
Die Psychologiestudentin organisiert wie alle anderen Helfer das Festival ehrenamtlich. So auch Thomas Dudek: „Ich finde es schön, Teil eines Ganzen zu sein und mit einem Kraftakt so ein gewaltiges Programm auf die Beine zu stellen.“
So wurde das komplette Jugendzentrum am Margaretendamm, wo der Großteil der Veranstaltung stattfindet, von den Studenten komplett umdekoriert. Neben neu installierten und begehbaren Kunstinstallationen wurden der Eingangsbereich zu einer gemütlichen Wohnzimmerlounge umgebaut und die vormals mit Graffiti besprühten Flure zu einer Galerie umgewandelt.
14 Künstler zeigen hier ihre Werke. So dokumentiert etwa der Schweizer Jonas Landolt mit seinen Fotografien, wie mächtig die Alpen sein können und welchen immensen Eingriff der Mensch in die Natur hat. Daneben präsentieren Studenten der Nürnberger Kunstakademie und auch Bamberger Künstler ihre Werke.
Ein Höhepunkt der Ausstellung sind die Objekte von Bert Loeschner. Er modelliert gewöhnliche Plastik-Gartenstühle soweit um, bis sie eine neue Form annehmen und unter anderem in einem knapp 50 Quadratmeter großen begehbaren Schachspiel ihren neuen Platz finden.
Auch das musikalische Programm steht im Wechsel lokaler und internationaler Künstler. Die Bamberger Pop-Poeten Brotmüller treten ebenso auf wie die aus Portugal stammende siebenköpfige Latin-Ska-Formation Esperenska. Und auch die Bamberger Symphoniker zeigen ihr Können. In einer öffentlichen Probe will das Streichquintett vorführen, welche Entwicklung ein komplexes Stück bis zur bühnenreifen Aufführung durchlaufen muss.
Ähnlich wie die Symphoniker haben es sich auch die anderen Bamberger Kulturinstitutionen nicht nehmen lassen, Vorführungen zu bieten. Die Kurzfilmtage werden ebenso präsent sein, wie Bamberg liest, das Künstlerhaus Villa Concordia oder Zirkus Giovanni, der auf der Spielwiese mit Hüpfburg einen Mitmachzirkus für die ganze Familie anbieten wird.
Zudem werden die Besucher immer wieder dazu eingeladen, in Workshops das Festival selbst mitzugestalten. So bietet der Nähladen Fadenfroh einen Strickkurs an, in einem Symposium soll die Frage geklärt werden, wie wir eigentlich leben wollen oder was mit dem Gelände der bald leerstehenden amerikanischen Kaserne passieren soll.
Theresia Reiter zeigt sich jedenfalls glücklich. „Wir sind mehr als zufrieden mit dem Programm, das wir präsentieren können, weil wir eine gute Balance geschafft haben zwischen lokalen Bamberger Künstlern und teils international renommierten Künstlern. Ein Programm, das für jeden etwas beinhaltet, sei es für kleine Kinder, ganze Familien, Kulturinteressierte oder einfach nur Feierwütige – für alle ist was geboten.“
Das Programm: Alle Informationen sowie das vollständige Programm gibt es unter www.kontakt-bamberg.de